Das landesweit größte Kohleunternehmen beabsichtigt im Rahmen der Energiereform die Fusion mit einem Energieriesen. Die China Guodian Corp, eine der fünf größten Energieunternehmen des Landes, teilte gestern mit, dass ihre Pläne einer Fusion mit der China Shenhua Energy Co dem Staatsrat vorgelegt wurden.

Im Falle der Bewilligung würde dies Chinas größtes Energieunternehmen schaffen, das den Namen State Power Investment Corp. tragen solle, so, Guan Weizhu, Chef der Produktionssicherheit bei Guodian.

Die neue Unternehmensgruppe würde eine Produktionskapazität von 226 Gigawatt haben und einen Gesamtwert von 1,8 Billionen Yuan (121 Mrd. US-Dollar).

Am 5. Juni wurde der Börsenhandel der Wertpapiere von Shenhua und Guodian ausgesetzt. Zu jenem Zeitpunkt ließen die beiden Unternehmen erhebliche Schwierigkeiten im staatlichen Genehmigungsverfahren durchblicken, was zu Schwankungen des Aktienkurses führen könne.

Die Fusionspläne werden inmitten des Aufrufs nach einer Reform des Energiesektors bekannt.

Die Staatliche Kommission für Reform und Entwicklung hat gestern gemeinsam mit der Nationalen Energieverwaltung eine Mitteilung veröffentlicht, wonach die Versorgung mit Thermoenergie eine Reform der Kohleindustrie nahelegt. Im Rahmen der Reform sind Zusammenlegungen mit Unternehmen der Energiewirtschaft geplant. Dadurch sollen Effizienz und Ertragslage gesteigert werden.

Während Shenhua eine Gewinnerwartung in Höhe von 24,3 Mrd. Yuan für das erste Halbjahr 2017 veröffentlichte – 147 Prozent über dem Ergebnis des Vorjahreszeitraums – litten Energieunternehmen unter der Preiserhöhung ihrer Rohstoffe. Shenhua profitierte hingegen von einer Verknappung der Kohle infolge der Reduzierung des Abbaus.

Im ersten Halbjahr verzeichnete die heimische Elektrizitäts- und Heizungsindustrie einen Reingewinn in Höhe von 147,7 Milliarden. Yuan, 34,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Dies ist nach Angaben des Staatlichen Statistikamtes der größte Gewinnrückgang unter allen Wirtschaftszweigen.

CITIC Securities spricht von Verlusten bei 16 von 17 Unternehmen im Thermoenergiebereich während des ersten Halbjahres 2017.

Die Fusion von Kohle- und Energieunternehmen würden Synergieeffekte freisetzen und die Verluste durch Schwankungen auf dem Rohstoffmarkt ausgleichen, meint Alex Liu, Analyst bei der Schweizer Großbank UBS.

Thermoenergie ist eine der Schlüsselbereiche, in denen China durch eine Reform der staatlichen Betriebe Profit und Wettbewerbsfähigkeit steigern möchte.