Schärfere Bestimmungen wirken sich auf Chinas Immobilienmarkt aus

04.08.2017

Auf dem chinesischen Immobilienmarkt ist auch im Juli ein Rückgang zu verzeichnen. Als Ursache dafür werden die Verschärfungen der Bestimmungen hinsichtlich des Erwerbs von Wohnraum und der Aufnahme von Hypothekendarlehens vor allem in den erstrangigen chinesischen Städten genannt.

 

 

Nach Angaben von China Real Estate Index System, einem Beijinger Immobilienmarktbeobachter, betrug der Gesamtumfang der gehandelten Wohnimmobilien in Beijing, Shanghai, Guangzhou und Shenzhen 2,4 Millionen Quadratmeter. Das war ein Rückgang um 17 Prozent gegenüber dem Vormonat und ein Rückgang um 46 Prozent im Jahresvergleich.

In 16 zweitrangigen Städten, darunter Wuhan, Chongqing, Nanjing, Chengdu und Qingdao, die eine rasche Zunahme der Einwohnerzahl zu verzeichnen haben, sank der Umfang der Immobilientransaktionen um vier Prozent im Monats- und 23 Prozent im Jahresvergleich auf 12,28 Millionen Quadratmeter.

"Einschränkungen bei der Kreditvergabe und Maßnahmen zur Förderung des Mietmarktes schlagen auf die Stimmung der Hauskäufer durch“, sagt Gao Jing, ein Analyst bei CREIS.

Nach Ansicht von Maklern ist sowohl bei den Anbietern wie auch den Käufern die Begeisterung gedämpft.

"Käufer haben nun erhebliche Schwierigkeiten ihre Kreditanträge bei den Banken durchzubekommen, denn die einschlägigen Bestimmungen sind seit Anfang des Jahres deutlich verschärft worden“, sagt Yang Zhaojun, ein Makler bei Junda Realty Services in Shanghai. "Für die Verkäufer steigen die Preise im Durchschnitt nicht mehr so rasant wie früher. In Erwartung steigender Preise hofften die Verkäufer bislang auf höhere Erträge."

Maßnahmen zur Förderung des Mietmarktes haben potenzielle Käufer bereits in Mieter verwandelt.

Zhai Xin, ein 28-jähriger Projektmanager bei einem Unternehmen der Telekommunikationstechnologie in Shanghai, ist von seinem Plan abgerückt, eine Wohnung in einer Vorstadt der Metropole käuflich zu erwerben. Stattdessen hat er ein Apartment in der Innenstadt angemietet.

"Mit meinen beschränkten finanziellen Möglichkeiten könnte ich mir nur eine kleine Wohnung leisten, die noch dazu weit von meinem Arbeitsplatz entfernt läge. Jetzt aber sehe ich viele Maßnahme zur Förderung des Mietmarktes, darunter eine Stärkung der Rechte der Mieter. Viele Städte gewähren nun gleichberechtigt auch Mietern den Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen, die zuvor Eigentümern vorbehalten waren. Wenn ich all das in Betracht ziehe, glaube ich, dass die Anmietung einer Immobilie für mich eine bessere Lebensqualität mit sich bringt“, sagt er.

Hu Jinghui, Vizepräsident des Immobiliendienstleisters BACIC aus Beijing, ist der Ansicht, dass der Wohnungsmarkt gegenwärtig auf eine stabile und gesunde Grundlage gestellt ist, da Städte in ganz China Maßnahmen ergriffen haben, die garantieren sollen, dass der Erwerb von Immobilien dem Wohnen und nicht der Spekulation dient.

"Die Schaffung eines langfristigen Mechanismus zur Stabilisierung des Marktes ist eines der wichtigsten Ziele. Neben Maßnahmen zur Angleichung von Angebot und Nachfrage, sind die Bekämpfung von Spekulation, eine Regulierung der Kreditaufnahme, eine Anpassung der Eigentumsrechte und eine Vereinheitlichung der Besteuerung notwendig”, meint Hu.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Immobilienmarkt, China, Wohnungspreise, Miete