Kritik an Trumps verschärftem Ton in Richtung Nordkorea

11.08.2017

Trump äußerte die Warnungen gegenüber Nordkorea ohne vorherige Absprache mit seinem Team und "vollkommen improvisiert".

Politiker in Washington versuchen zu beschwichtigen – und distanzieren sich von ihrem Präsidenten. Viele glauben, Trump trage mit seinen bombastischen Äußerungen nicht zur Entspannung der Lage bei.

„Das ist typisch Trump. “

Die "Washington Post" berichtete am 8. August unter Berufung auf vertrauliche Geheimdiensterkenntnisse, dass Nordkoreas Atom- und Raketenprogramm erhebliche Fortschritte gemacht habe: Das Waffenarsenal könnte atomwaffenfähige Interkontinentalraketen umfassen.

US-Präsident Donald Trump hat im Streit mit Nordkorea indirekt militärische Gewalt angedroht: Wenn Nordkorea seine Drohungen fortsetze, werde diese mit "Feuer, Wut und Macht, wie die Welt es so noch nicht gesehen hat" beantwortet, sagte Trump. Es sei für Nordkorea besser, die USA nicht weiter zu provozieren.

Trump äußerte die Warnungen jedoch ohne vorherige Absprache mit seinem Team und "vollkommen improvisiert". Laut Washington Post handelte es sich nicht um einen von Beratern vorbereiteten Sprechzettel.

Ein Regierungsmitarbeiter sagte auch: „Das ist typisch Trump! “

US-Außenminister Rex Tillerson sprach von einer "starken Botschaft" Trumps – "in einer Sprache, die Kim Jong Un verstehen kann, weil er diplomatische Sprache nicht zu verstehen scheint".

Er sagte außerdem:"Die Amerikaner sollten nachts ruhig schlafen." Er glaube nicht, dass es eine unmittelbare Bedrohung gebe.

Trump und US-Verteidiungsminister James Mattis wiederholten umstrittene Behauptungen.

Auf Twitter legte Trump am Mittwoch nach: „Jetzt ist das nukleare Arsenal stärker und kraftvoller als jemals zuvor", schrieb er. „Hoffentlich werden wir diese Macht nie nutzen müssen. Aber es wird nie eine Zeit geben, in der wir nicht die mächtigste Nation der Welt sind."

Verteidigungsminister James Mattis gibt sich betont beschwichtigend: "Man kann sehen, dass bei uns die diplomatischen Bemühungen vorherrschen und Ergebnisse bringen. Mehr will ich nicht sagen. Die Tragödie eines Krieges ist wohlbekannt und muss nicht weiter beschrieben werden, außer dass ein Krieg katastrophal wäre. Allerdings ist die USA bereit, auf Feindseligkeiten Nordkoreas zu reagieren. "

Trumps Rhetorik wurde kritisiert

Trumps verschärfter Ton wurde kritisiert ,weil er keinen Beitrag zur Entspannung der Lage geleistet habe.

Nordkorea reagierte auf Trumps Drohung harsch und drohte im Gegenzug, Raketen in Richtung der amerikanischen Pazifikinsel Guam abzufeuern. Staatliche nordkoreanische Medien berichteten, bis Mitte August solle der Einsatzplan stehen, um vier Mittelstreckenraketen vom Typ Hwasong-12 auf Guam abzufeuern. Die Raketen würden 30 bis 40 Kilometer vor Guam im Meer niedergehen.

Laut Associated Press sei es unwahrscheinlich, dass der Präsident in der Lage sein werde, seinen Worten Taten folgen zu lassen, aber allein schon die Ankündigung bereite Sorge und mache Angst.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Trump,Kritik,Nordkorea,militärische Gewalt,Feindseligkeit