Geklonte Schweine könnten demnächst Menschenleben retten

15.08.2017

Wissenschaftler haben genetisch veränderte Ferkel geklont, die sich als sichere Quelle für Organtransplantationen beim Menschen erweisen könnten.

 

Geklonte Schweine könnten demnächst Menschenleben retten

 

Die 15 schwarzköpfigen Ferkel, die in einem Labor in der südwestchinesischen Provinz Yunnan geboren wurden, trugen nicht das aktiv infektiöse Virus-Gen in sich, welches den Prozess der Transplantation von Schwein zu Mensch seit mehr als einem Jahrzehnt verhindert habe, sagten die chinesischen Mitglieder eines internationalen Forscherteams, das seine Ergebnisse am vergangenen Freitag veröffentlicht hatte.

Die endogenen Retroviren der Schweine (PERV) sind in das Erbgut der Tiere integriert. Diese Viren sind in der Lage, von der Zelle eines Schweines auf den Menschen überzugehen, wenn sie im Labor miteinander gemischt werden. Die Viren können dann von der infizierten Zelle an eine frische menschliche Zelle weitergegeben werden.

Dieses Hindernis wurde überwunden, als die Wissenschaftler eine unter der Bezeichnung „CRISPR“ bekannte Genom-Editierungs-Technik anwendeten, die die PERVs deaktiviert.

Hinter diesem Durchbruch stecken die Genetikerin Luhan Yang und ihre Kollegen des amerikanischen Biotechnologie-Startups „eGenesis“.

Yang, Mitbegründerin und wissenschaftliche Leiterin von eGenesis, vereinte Professoren mehrerer chinesischer Universitäten sowie einen dänischen Professor, um die am Freitag veröffentliche Studie zu verfassen.

Die Wissenschaftler schufen anhand modifizierter Gene PERV-inaktive Schweineembryos und übertrugen sie auf die gleiche Art und Weise, wie bei Dolly dem Schaf, auf Muttersauen, um Klone zu erzeugen.

Früher in diesem Jahr wurden an der Yunnan Agricultural University 37 solcher Klone von 17 Sauen erzeugt.

Heute leben noch 15 von ihnen mit einem Alter zwischen einem und vier Monaten. Sie würden einen ganz gesunden Eindruck machen, sagte Wei Hongjiang, ein Professor der Yunnan Agricultural University und einer der führenden Autoren der Publikation.

„Wir haben nun die weltweit ersten PERV-inaktiven Schweine“, berichtete Wei an Xinhua. „Wir haben uns zum ersten Mal mit der Angelegenheit der spezien-übergreifenden Virenübertragungsrisiken befasst.“

Er sagte, das internationale Team wolle nun zum nächsten Schritt übergehen; nämlich die Genom-Editierung nutzen, um Schweineorgane weniger anfällig für Angriffe durch das Immunsystem ihrer menschlichen Empfänger zu machen, was ein weiteres großes Hindernis in der Forschung dargestellt habe.

George Church, Genetiker aus Harvard und ein weiterer Mitbegründer von eGenesis, nannte die Klone einen Meilenstein in der Xenotransplantation, da die wichtigste Sicherheitsfrage gelöst wurde.

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Quelle: people.cn

Schlagworte: Geklonte Schweine ,Organ, Transplantation, Xenotransplantation, China, Virus