Ehemaliger Chefökonom der Weltbank

China kann Wachstum von 6,5 Prozent halten – kein „Kollaps“ in Sicht

15.08.2017

Angesichts Chinas wirtschaftlicher Erfolge, die das Gerede von einem bevorstehenden Kollaps seiner Wirtschaft widerlegen, nehmen optimistische Einschätzungen in aller Welt zu. Dies geht aus einem Bericht von ce.cn hervor, der sich auf den ehemaligen Chefökonomen der Weltbank, Justin Yifu Lin, beruft.

 

Der ehemalige Chefökonom der Weltbank Justin Yifu Lin

 

Lin, zurzeit Direktor des Center for New Structural Economics an der Peking-Universität, erklärte in einer Rede, dass China noch für einige Zeit ein Wachstum von 6,5 Prozent aufrechterhalten könne.

“Seit der Reform und Öffnung hat Chinas wirtschaftliche Entwicklung für ein Wunder in der Geschichte der Ökonomie gesorgt”, erklärte er.

“Ein durchschnittliches Jahreswachstum von 9,6 Prozent über 38 Jahre hinweg wurde noch niemals in der menschlichen Geschichte erzielt.“

Die Konjunkturverlangsamung seit 2010 habe Fragen zur Nachhaltigkeit der chinesischen Wirtschaft aufgeworfen, so Lin.

2016 wuchs die Wirtschaft des Landes im Vorjahresvergleich um 6,7 Prozent, weltweit gesehen war dies ein relativ hohes Wachstumstempo, auf Landesebene war es das langsamste Wachstum in 26 Jahren. Es war zudem das erste Mal seit der Reform und Öffnung, dass das chinesische Wirtschaftswachstum in sechs aufeinanderfolgenden Jahren nachließ.

Aus diesem Grund hielten einige ausländische Wissenschaftler ein weiteres Nachlassen der chinesischen Wirtschaft für möglich.

Nach Lins Angaben konzentriere sich China bei seiner wirtschaftlichen Transformation, anders als einige Länder, die sich mithilfe einer "Schocktherapie“ auf einen Schlag aller Arten von Widersprüchen und Fehlentwicklungen entledigten, seit der Reform und Öffnung auf die Emanzipierung des Geistes und die Suche nach einer auf Fakten beruhenden Wahrheit. Dies bedeutet, das einige der Strukturprobleme der Wirtschaft im Prozess der schrittweisen Transformation erhalten bleiben.

“Obwohl Chinas Wirtschaft in den vergangenen drei Jahrzehnten nie dagewesene Erfolge erzielte, werden die weiterhin vorhandenen Verzerrungs- und Strukturprobleme benutzt, um das Argument von einem „Kollaps der chinesischen Wirtschaft“ aufzublähen“, erklärte er.

Nach dem Beginn der neuen Normalität in der Wirtschaft habe China die Strukturreform der Angebotsseite gefördert, um die Qualität seiner Wirtschaft zu verbessern, ergänzte Lin.

“Die Tatsache, dass die Wirtschaft in der ersten Hälfte dieses Jahres um 6,9 Prozent wuchs, übertrifft alle Erwartungen”, sagte er.

“Im Ausland wird man optimistischer im Hinblick auf Chinas Wirtschaft.”

Er sei davon überzeugt, dass es in der Wirtschaft des Landes großen Spielraum für künftiges Wachstum gebe, sagte Lin.

“Einige potenzielle Risiken, vor allem im Finanzsektor, können durch die Förderung der Strukturreform der Angebotsseite und die Verbesserung der Qualität der Wirtschaft vermieden werden.“

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China,Wachstum,Kollaps,BIP, Weltbank