Übernahme durch Lufthansa

Air Berlin stellt Insolvenzantrag

16.08.2017

Air Berlin hat einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt. Der Flugbetrieb werde vorerst jedoch aufrechterhalten, teilte das Unternehmen mit. Zuvor hatte sich der Hauptaktionär der Unternehmens, die arabische Fluggesellschaft Etihad, geweigert, weitere Finanzhilfen für das Unternehmen bereitzustellen. Daher sei das Management zu der Einsicht gekommen, dass „keine positive Fortbestehensprognose“ mehr bestehe, teilte das Unternehmen mit.

Die deutsche Bundesregierung kündigte an, sie werde über die Kreditanstalt für Wiederaufbau einen Übergangskredit von 150 Millionen Euro bereitstellen, damit der Flugbetrieb bis Ende November fortgeführt werden könne. Dies sei notwendig, da die Gesellschaft andernfalls dazu verpflichtet sei, den Betrieb sofort einzustellen, wie Verkehrsminister Alexander Dobrindt mitteilte.

Lufthansa zeigte sich bereits an einer Übernahme interessiert. Das Unternehmen bestätigte, Teile der insolventen Airline aufkaufen zu wollen. Auch die britische Fluglinie Easyjet sei am Erwerb der Start- und Landerechte interessiert, berichtete Reuters. Der irische Konkurrent Ryanair kritisierte, das Insolvenzverfahren sei in der Absicht beantragt worden, eine Übernahme durch Lufthansa zu ermöglichen. Dies stelle einen Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht dar.

Air Berlin hat seit längerem zahlreiche Probleme. Fluggäste kritisierten den Service des Bodenpersonals sowie zahlreiche verspätete und gestrichene Flüge. Noch Mitte Juni hatte es geheißen, das Unternehmen könne seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommen.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Air Berlin,Insolvenz,Lufthansa