Wertpapieraufsicht: M&A entscheidend für Chinas Wachstum

17.08.2017

Zusammenschlüsse und Übernahmen (M&A) von börsennotierten Unternehmen seien entscheidend für Chinas Wachstum und Reformen, sagte der oberste Wertpapierregulator am Dienstag. Dies deute auf größere politische Unterstützung für den Kapitalmarkt hin. Damit sollten ineffiziente staatseigene Betriebe reformiert und überschüssige industrielle Kapazitäten abgebaut werden.

Der Wert der M&A-Geschäfte durch börsennotierte chinesische Unternehmen habe bis Ende des letzten Jahres 2,39 Billionen Yuan (304,8 Milliarden Euro) betragen. Damit sei China der weltweit zweitgrößte M&A-Markt, sagte die Chinesische Wertpapierregulierungskommission (CSRC).

Insgesamt 118 Unternehmen aus der Stahl-, Kohle-, Zement- und Schiffbauindustrie hätten im letzten Jahr M&A-Geschäfte im Wert von 233,7 Milliarden Yuan (29,8 Milliarden Euro) getätigt, sagte die CSRC. Sie merkte an, die Geschäfte hätten geholfen, "bösartigen" Wettbewerb und überschüssige industrielle Kapazitäten zu reduzieren.

Börsennotierte staatseigene Betriebe hätten die M&A-Aktivitäten im vergangenen Jahr angeführt. Sie hätten 678 M&A-Geschäfte im Wert von 1,02 Billionen Yuan (130 Milliarden Euro) durchgeführt. Dies seien 43 Prozent des M&A-Marktes, sagte die CSRC.

Analysten sagten, die Äußerungen der CSRC zeigten die Unterstützung für die größere Rolle des Finanzmarktes, der Wirtschaft zu dienen. Dies wurde von den obersten politischen Entscheidungsträgern in der kürzlichen Staatlichen Finanzarbeitskommission betont.

"Geschäfte, die dem politischen Willen zur Reduktion industrieller Kapazität Rechnung tragen, die Effizienz erhöhen und die strategischen Industrien des Landes modernisieren, werden sicher sehr vom Regulator unterstützt", sagte Dong Dengxin, Professor für Finanzwesen an der Wuhan Universität für Wissenschaft und Technologie.

Seit letztem Jahr hat China die Überwachung sowohl von inländischen, als auch grenzüberschreitenden M&A-Geschäften verschärft. Davon sind insbesondere Transaktionen betroffen, die nicht zum Kerngeschäft der Unternehmen gehören. Dadurch sollen Spekulation und Kapitalabfluss unterbunden werden.

"Es wird erwartet, dass führende chinesische Unternehmen eine Pause bei ihren grenzüberschreitenden Aktivitäten einlegen. Stattdessen werden sie sich wieder ihrem Heimatmarkt zuwenden, um inländische Konsolidierungsgelegenheiten zu verfolgen. Staatseigene Betriebe werden diese Maßnahmen anführen, denn sie stehen unter besonderem Reformdruck. Dadurch sollen sie zu riesigen Industrieführern heranwachsen", sagte Wang Yiqing. Er ist China-Herausgeber des Geschäftsdatenlieferdienstes Mergermarket.

In der ersten Hälfte dieses Jahres hätten auf dem chinesischen Festland M&A-Geschäfte im Gesamtwert von 135,7 Milliarden Dollar (116 Milliarden Euro) stattgefunden. Dies sei ein Rückgang um 22,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert. Grund dafür sei die strengere Regulierung, sagte Mergermarket.

Hong Hao ist leitender Stratege bei BOCOM International Ltd. Er sagte, in den kommenden Monaten seien weitere M&A-Transaktionen zu erwarten. Grund dafür sei die politische Unterstützung in letzter Zeit.

"Niedrige Zinsen und verbessertes Gewinnwachstum sind ein gutes Rezept für M&A-Geschäfte", sagte er.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: M&A,China,Wachstum,Wertpapier