Chinas Wirtschaft geht gestärkt ins zweite Halbjahr

17.08.2017

Experten schätzen die Leistung der chinesischen Volkswirtschaft in der zweiten Jahreshälfte als robust ein. Die Bemühungen, die Transformation der Wirtschaft voranzutreiben, würden diesen Trend noch weiter unterstützen.

 

 

Chinas Wirtschaft wuchs im zweiten Quartal um 6,9 Prozent und übertraf damit die Erwartungen von Experten und früheren Vorhersagen. „Die Widerstandsfähigkeit der Wirtschaft kann man an dem relativ hohen Wachstum seit der Finanzkrise 2008 erkennen, doch hinter diesen Zahlen steckt noch mehr“, sagte Hu Angang, Direktor am Zentrum für Chinastudien der Tsinghua-Universität in Beijing. „Wir haben nachhaltigen Erfolg bei der Umstellung vom alten Modell der Warenproduktion hin zu einem dienstleistungsorientierten Wachstumsmodell“, erläuterte er.

Der Internationale Währungsfonds korrigierte seine Wachstumsprognose für die Jahre 2018 bis 2020 für China am Dienstagabend von 6,0 auf 6,4 Prozent. Das Land werde ein robustes Wachstum verzeichnen, was der Regierung Gelegenheit gebe, die notwendigen Reformen zu beschleunigen und das Augenmerk auf qualitativ höherwertiges Wachstum zu legen, verbreitete die Institution am Dienstagabend.

 

Anteil des Konsums am Wachstum steigt

 

Der Währungsfonds wies jedoch auf die hohe Sparquote der Chinesen hin, die zweimal so hoch sei wie im weltweiten Durchschnitt. Die Regierung müsse sich daher bemühen, den Konsum zu fördern.

Der Umstrukturierungsprozess der chinesischen Wirtschaft werde fortgesetzt und der Konsum werde in den kommenden Jahren einen höheren Anteil am Wachstum des Landes erhalten, sagte Hu. In diesem Jahr trage der Konsum mehr als 70 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei, erläuterte er. In der ersten Jahreshälfte machte der Konsum 63,4 Prozent des BIP aus. 2010 waren es im selben Jahreszeitraum 44,7 Prozent. China werde nicht zum alten schuldenbasierten Modell zurückkehren, stellte Hu klar.

Stattdessen sei es notwendig, dass das Land die Reformen fortsetze, indem es beispielsweise die Verschuldung und finanzielle Risiken reduziere. „Der Verminderung der Schuldenlast wird in Zukunft vielleicht eine dringendere Aufgabe sein, als das Erreichen von Wachstumszielen“, sagte er.

 

Chinas Unternehmensgewinne steigen

Neben der anziehenden Weltkonjunktur würden auch die überdurchschnittlichen Unternehmensgewinne ein nachhaltiges Wachstum fördern, betonte Ren Zeping, Chefökonom bei Founder Securities. Die Wirtschaft habe die Talsohle durchschritten. Dies belegen auch Daten des Unternehmens SpaceKnow Inc. in San Francisco. Durch ein Satellitennetzwerk wertet das Unternehmen Bilder von mehr als 6000 chinesischen Unternehmen aus, die belegen sollen, dass die Produktion im Juli an Fahrt aufgenommen habe. Der China Satellite Manufacturing Index stieg von 49,5 Punkten im Juni auf 50,5 Punkte einen Monat später. Die Aktivitäten von kleinen und mittleren Unternehmen gingen indes leicht zurück.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: IWF, China, Wirtschaft, Prognose