Die jüngsten Schritte der chinesischen Luftwaffe zeigen die Entschlossenheit, die Präsenz über den Ozeanen auszuweiten. Dazu werden immer mehr Langstreckenübungen durchgeführt. Außerdem werden neue Bomber mit längeren Reihenweisen entwickelt, wie Militäroffiziere und Experten sagen.

Der letzte Schritt erfolgte am Donnerstag, als sechs H-6K Bomber der Luftwaffe durch die Miyako Straße zwischen den Inseln Okinawa und Miyako in der Ostchinesischen See flogen. Sie haben sich der Halbinsel Kii angenähert, wie japanische Medien das japanische Verteidigungsministerium zitierten. Es ist das erste Mal, dass die Luftwaffe diese Route flog, sagte der Report. Die Luftwaffe präsentierte diese Operation auch auf dem eigenen Blog und sagte, dass die chinesische Luftwaffe mehr Trainingseinheiten in diesem Gebiet absolvieren werde. Der Blog zeigte ein Bild der H-6K, das von einem Crewmitglied während der Mission aufgenommen wurde. 

„Solche regulären Langstrecken-Übungen sind in einer Linie mit internationalen Gesetzen und internationalen Praktiken. Sie entsprechen den Erfordernissen der Volksbefreiungsarmee, um die Einsatzbereitschaft und Kampfkraft auszubauen“, sagte Oberst Shen Jinke, ein Sprecher der Luftwaffe. Der H-6K ist der fortgeschrittenste Bomber der Luftwaffe und ist in der Lage, Überschallgeschwindigkeit-Raketen für Angriffe zu Lande und auf dem Wasser zu tragen. General Ma Xiaotian, der Kommandant der Luftwaffe sagte in Changchun in der Provinz Jilin, dass die Luftwaffe „Übungen über dem Meer“ durchführen müsse. „Unsere Luftwaffe kann nicht einfach unser Land beschützen und nicht hinausfliegen“, sagte er als Antwort auf japanische Bedenken gegenüber den „steigenden Aktivitäten“ der Volksbefreiungsarmee über der Japanischen See. 

Ma sagte, es sei normal für die chinesische Luftwaffe, Training und Übungen über der Japanischen See durchzuführen und dass „die Japanische See nicht Japans Meer“ sei. Die chinesische Luftwaffe begann die Langstreckenflüge über dem Meer im März 2015. Zuerst geschah dies vier Mal pro Jahr, doch mittlerweile mehrere Male pro Woche. Im Juli führte die Luftwaffe Übungen über dem Bashi Kanal und der Miyako Straße mit verschiedenen Flugzeugen durch, sagte Shen. Oberst Ren Guoqiang, ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte im Juli, dass andere Nationen bezüglich der Militärübungen Chinas „nicht überreagieren“ sollten. 

Wang Ya'nan, Redakteur beim Magazin Aerospace Knowledge sagte, diese Langstreckenübungen würden es ermöglichen, die chinesische Verteidigungslinie weiter in den Ozean zu ziehen und die maritimen Routen des Landes besser zu schützen. Darüber hinaus hat die Luftwaffe den führenden Flugzeugentwickler des Landes, die Aviation Industry Corp of China beauftragt, eine neue Generation an strategischen Langstreckenbombern zu entwickeln. Diese sollen in der Lage sein, interkontinentale Missionen zu erfüllen, sagten Quellen der Luftwaffe. Fotos in Online-Foren weisen darauf hin, dass die Luftwaffe auch Varianten der H-6K testet, die man während des Flugzeuges wieder auftanken kann. Damit könnte das Modell weiter fliegen als gegenwärtige Modelle.