Winter-Smog kommt in diesem Jahr wohl früher nach Beijing

06.09.2017

Beijing wird in diesem Jahr voraussichtlich früher vom Smog heimgesucht werden. Dies teilte Chinas Ministerium für Umweltschutz (MEP) mit.


Bereits Anfang September ist der Smog, der meist im Spätherbst und Winter einsetzt, in die Hauptstadt zurückgekehrt. Seit Samstagmorgen verschlechterte sich die Luftqualität, die PM2,5-Werte erreichten 176 Mikrogramm pro Kubikmeter, ein Hinweis auf die starke Luftverschmutzung. Dies geht aus Daten der Beijinger Überwachungszentrale für Umweltschutz hervor.

Der Smog dauerte bis Dienstag an, dann sind Regen und Nordwind angekommen.

Die neue Phase der Luftverschmutzung sei auf ungünstige Luftverhältnisse und hohe örtliche Fahrzeugemissionen zurückzuführen, erklärte das Beijinger Amt für Umweltschutz.

Als Hauptschadstoffe wurden Nitrate betätigt, sie machten am Montagmittag 30 Prozent der PM2,5-Partikel aus.

“Unser Monitor zeigt, dass die Konzentration von Stickoxiden, die sich in Nitrate verwandeln können, nachts zwei- bis viermal so hoch wie am Tag ist. Dies ist ein Hinweis darauf, dass Diesel-LKWs, die nur nachts nach Beijing fahren dürfen, die Hauptverantwortung dafür tragen“, sagte Liu Baoxian, leitender Ingenieur der Überwachungszentrale.  

Beijings 5,8 Millionen Fahrzeuge produzieren jährlich mehr als 10 Tonnen Stickoxide und Kohlenwasserstoffverbindungen. Schwere Dieselfahrzeuge machen lediglich 4 Prozent aller Fahrzeuge in der Hauptstadt aus, sind aber für Hälfte der Stickoxide und 90 Prozent des Feinstaubs aus Autoabgasen verantwortlich.

“Beijing führ zurzeit ein intelligentes Überwachungssystem ein, das Fahrzeuge mit hohem Schadstoffausstoß in Echtzeit erfassen kann”, erklärte Su Xuetian vom Städtischen Amt für Umweltschutz.

Laut Stellungnahme des Ministeriums für Umweltschutz vom Sonntagabend basiert die Vorhersage für den möglicherweise früher einsetzenden Smog auf dem Abschmelzen des arktischen Meereises und den Temperaturschwankungen des Pazifiks.

Außerdem hieß es, dass in den kommenden Monaten mit schwächeren Hochs aus Sibirien und damit mit weniger Kaltfronten zu rechnen sei. Dies würde zu einem feuchteren und wärmeren Winter, damit aber auch zu vorzeitiger starker Luftverschmutzung führen.

Das Ministerium will nach eigenen Angaben eine Kampagne gegen die starke Luftverschmutzung im Herbst und Winter starten.

Laut Plan soll China seine Wettervorhersageberechnung verbessern und den Vorhersagezeitraum von sieben auf zehn Tage erweitern. In 28 Städten in Nord- und Zentralchina sollen die Notfallpläne verbessert werden, um die Effizienz der Maßnahmen zur Senkung von Emissionen sicherzustellen.

Das MEP wird außerdem eine Luftumweltagentur für Beijing-Tianjin-Hebei einrichten, um gegen die starke Verschmutzung im Herbst und Winter vorzugehen. 

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Winter-Smog Beijing