Militär

Chinesische Luftwaffe setzt weiterhin auf Langstreckenübungen

06.09.2017


Neuer Kommandant plant mehr Übungen mit ausländischen Militärs.

Die chinesische Luftwaffe wird sich weiterhin von einer territorialen Luftverteidigungseinheit in einen „verlängerten Arm“ verwandeln, der in der Lage ist, nationale Interessen zu schützen, wo auch immer sie existieren. Das sagte ihr neuer Kommandant am Sonntag zu Journalisten.

Leutnant General Ding Laihang sagte, im Zuge eines stärker werdenden Chinas und kontinuierlich auftauchender Herausforderungen an die nationale Sicherheit, werde das Militär anstreben, sicherzustellen, dass es die nationalen Interessen überall in der Welt schützen kann.

„In der Vergangenheit konzentrierten sich unsere Strategien und Leitlinien auf die territoriale Luftverteidigung. Jetzt haben wir unsere Aufmerksamkeit auf die Verfeinerung unserer Fähigkeiten in Bezug auf strategische Projektionen großer Reichweite und Angriffe aus weiter Entfernung gelenkt“, sagte erzu China National Radioin einem am Sonntag veröffentlichten Bericht.

„Eine strategische Streitkraft muss sich hinausbegeben“, sagte er. „Wir werden weiterhin Langstreckenübungen über Ozeanen durchführen.“

Dings Vorgänger, General Ma Xiaotian, der Ende August zurückgetreten war, hatte zuvorals Antwort auf Fragen zu Japans Bedenken über die „zunehmenden Aktivitäten der Volksbefreiungsarmee“ über dem Japanischen Meer gesagt, dass die chinesische Luftwaffe „nicht einfach auf dem Land wachen und nicht fliegen kann“.

Ma sagte, es sei normal für die Luftwaffe der Volksbefreiungsarmee, Übungseinsätze über dem Meer zu fliegen. „Das Japanische Meer ist nicht Japans Meer“.

Nicht lange nach Mas Bemerkungen flogen sechs chinesische H-6K-Bomber durch die Miyako-Straße zwischen den Inseln Okinawa und Miyako im Ostchinesischen Meer und näherten sich der Kii-Halbinsel. Dies sei das erste Mal gewesen, dass die Luftwaffe der Volksbefreiungsarmee diese Strecke geflogen sei, berichteten japanische Medien.

In dem Bericht am Sonntag sagte Ding, dass die Luftwaffe ihre Luftkampftrainings unter realistischen Bedingungen intensivieren und weiterhin Übungen mit ausländischen Militärs durchführen werde.

Wang Yanan, Redakteur des Aerospace Knowledge Magazins, sagte, die Luftwaffe werde auf ihrem Weg zu einer leistungsfähigen strategischen Streitkraft zwei Prioritäten haben.

„Zuerstmuss sie herausfinden, wie sie die neuen Flugzeuge so schnell wie möglich kampfbereit macht und wie sie diese wartet. Es wurden viele neue Flugzeuge ausgeliefert,die sich von den alten Flugzeugtypen unterscheiden“, sagte er.

„Die Luftwaffe hat jetzt zum Beispiel Y-20 schwere Transporthubschrauber, doch sie muss Methoden entwerfen und Erfahrungen mit dem Absetzen gepanzerter Fahrzeuge aus der Luft sammeln“, sagte er. „Der Besitz von fortgeschrittenen Waffen bedeutet nicht, sie gut nutzen zu können.“

Die zweite Priorität sei, dass die Luftwaffe ihre Fähigkeiten bei der Koordinierung von verschiedenen Flugzeugtypen und Luftabwehrraketen bei einem Einsatz verbessern und auch den gemeinsamen Betrieb mit anderen Einheiten wie der Kriegsmarine der Volksbefreiungsarmee und dem Raketenarsenal verbessern müsse.

In Bezug auf den strategischen Bomber der neuen Generation, der sich derzeit in Entwicklung befindet, schlug Wang vor, dass die Luftwaffe den Einsatz des Flugzeugs in einerkünftigenKriegsführung studiert und eng mit den Entwicklern zusammenarbeitet, um sicherzustellen, dass der Motor und das Flugsteuerungssystem gut und zuverlässig funktionieren.


Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China, Militär, Luftwaffe, Kommandant, Langstreckenübungen