Tourismus war Schwerpunkt auf Gipfeltreffen der BRICS-Staaten in Xiamen

07.09.2017

Auf dem vor kurzem beendeten Gipfeltreffen der aufstrebenden Wirtschaftsnationen in der Hafenstadt Xiamen in der ostchinesischen Provinz Fujian, war die Stärkung der Beziehungen zwischen den fünf Mitgliedsländern eines der größten Anliegen.

Während wirtschaftliche Verbindungen oft ein größeres Bild von den Beziehungen zwischen Regierungen und Unternehmen offenbaren, ist der Tourismus eine ausgezeichnete Messlatte dafür, wie gut die Verbindungen der Bürger der Länder sind.

Laut einer Statistik von Airbnb, einem Online-Marktplatz und Dienstleister für Gästebetreuung, reisten in den vergangenen zehn Jahren 4,1 Millionen registrierte Touristen zwischen den fünf Nationen hin und her. Von August 2016 bis Juli 2017 verdoppelte sich die Zahl der chinesischen Touristen, die andere BRICS-Länder besuchten und derzeit 43 Prozent der Touristen, die zwischen den fünf Ländern reisen.

Im Jahr 2016 zum Beispiel erreichte die Zahl der Besuche zwischen China und Russland 3,27 Millionen, darunter waren es 1,97 Millionen Reisen von Russland nach China – ein Anstieg von 24,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit kommt die sechstgrößte Anzahl von Besuchern in China aus Russland.

Südafrika, obwohl im Vergleich zu anderen Mitgliedsländern weiter weg von China, verzeichnete ebenfalls eine Zunahme von chinesischen Besuchern. Nach Angaben der südafrikanischen Tourismusbehördeunternahmen im Jahr 2016 chinesische Touristen mehr als 117.000 Reisen nach Südafrika, ein Anstieg von 38 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Der Tourismusboom ist auf eine bessere Zusammenarbeit zwischen den BRICS-Ländern zurückzuführen, zum Beispiel auf die Einführung eines Tourismusjahres und die BRICS-Tourismuskonvention.

Die BRICS-Tourismuskonvention fand vom 1. bis 2. September 2016 in Khajuraho, einem renommierten Tourismusort in Indien statt. Mehr als 100 Vertreter aus China, Indien, Südafrika und Russland nahmen an der Konvention teil, während der die touristische Entwicklung jedes Landes vorgestellt und der Aufbau von gegenseitig vorteilhaften Tourismusbeziehungen zwischen den Mitgliedsländern diskutiert wurde.

Seitdem China im Jahr 2012 ein „Tourismusjahr Russland“und Russland im Jahr 2013 ein„Tourismusjahr China“ ins Leben rief, haben die Tourismusorganisationen der beiden Länder die Etablierung einer engeren Zusammenarbeit vorangetrieben, wie beim Prozess zur Visumsbeschaffung. Im Jahr 2015 organisierten die nationale chinesische Tourismusbehörde und der russische Fremdenverkehrsverband eine Reihe von „roten“ touristischen Aktivitäten zusammen. Die Heimatstadt des ehemaligen Vorsitzenden Mao Zedong, Xiangtan und die Heimatstadt von Wladimir Lenin, Ulyanovsk, wurden Partnerstädte und die beiden Regierungen organisierten gemeinsam die Einrichtung von zehn touristischen Routen.

„Tourismus ist die einfachste und direkteste diplomatische Methode, um Brücken zwischen China und anderen BRICS-Ländern sowie dem Rest der Welt zu bauen. Er schafft Verbindungen, die zu harmonischen Beziehungen zwischen Menschen aus verschiedenen Nationen führen“, sagte Sun Jie, Geschäftsführer des Reisedienstleisters Ctrip, in einem Interview mit eastday.com. Die BRICS-Länder werden zunehmend beliebte Touristenziele für chinesische Touristen.

Neben den reichen touristischen Ressourcen dieser Länder seien andere wichtige Gründe für die Zunahme der Touristen aus China die einfache Visumsbeschaffung und die Verfügbarkeit von Flügen, sagte Sun Jie.

Im kommenden Jahrzehnt werde es ein explosives Wachstum von Chinas Auslandstourismus geben, weil derzeit noch weniger als zehn Prozent der Chinesen Reisepässe besitzen.

Laut einem Bericht von CCTV4 werden China und Brasilien in diesem Monat voraussichtlich eine Vereinbarung über die Einführung neuer Mehrfachvisa für die Dauer von fünf Jahren für brasilianische und chinesische Geschäftsleute und Touristen unterzeichnen.


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Schlagworte: China, Tourismus, BRICS