Trump-Sohn sagt vor dem Untersuchungsausschussdes Senats zu Russland-Kontakten aus

08.09.2017

Donald Trump Jr. sagte vor dem Rechtsausschuss des Senats, dass er sich damit einverstanden erklärt hatte, sich während des Präsidentschaftswahlkampfes seines Vaters 2016 mit Russen zu treffen, weil er "Tauglichkeit" und "Qualifikation" der demokratischen Kandidatin Hillary Clinton für das höchste Amt der Vereinigten Staaten einschätzen wollte.

 


In seinem zehnminütigen Eingangsstatements bestand der älteste Sohn des US-Präsidenten darauf, dass er, obwohl er das Treffen mit einer russischen Anwältin akzeptierte, die haarsträubende Informationen über Clinton in Aussicht gestellt hatte, immer von der Absicht getragen war, sich vor einer Verwendung dieses Materials mit seinen Anwälten zu beraten.

 

Die Befragung, die hinter verschlossenen Türen und nicht unter Eid stattfand, dauerte mehr fünf Stunden und gilt als heikelster und mit größter Spannung erwarteter Auftritt im Rahmen der parlamentarischen Ermittlungen über die vermutete Einmischung Russlands in die amerikanischen Präsidentenwahlen des Jahres 2016. 

 

In einer schriftlichen Stellungnahme, die Trump Jr. dem Ausschuss vorlegte, und die von der New York Times veröffentlicht wurde, heißt es: "Was die Informationen über die Tauglichkeit, den Charakter oder die Qualifikationen einer Präsidentschaftskandidatin betrafen, so war ich der Meinung, dass ich sie mir wenigstens anhören sollte. Abhängig davon, ob und welcher Art Informationen mir unterbreitet worden wären, könnte ich mich immer noch mit Mitarbeitern darüber beraten, ob man den Unterlagen Beachtung schenken sollte.” 

 

In einer ersten Stellungnahme nach einem Bericht der New York Times über Russland-Kontakte von Trump Jr., hatte der Präsidentensohn angegeben, dass es bei der Unterredung in erster Linie um "ein Programm zur Adoption russischer Kinder gegangen war."

 

Nach dem Auftritt von Trump Jr. vor dem Ausschuss sagte der demokratische Senator Richard Blumenthal: "Hier wurden breite Themenkreise für weitere Zeugenaussagen und Befragungen eröffnet. Man wird noch allerhand Spuren nachgehen müssen.”

 

Das Weiße Haus verteidigt standhaft das Treffen vom Juni 2016 als angemessen. Trump Jr. hatte im Juli den vollständigen Email-Verkehr, der dem Treffen mit der Anwältin vorausgegangen war, auf Twitter veröffentlicht, nachdem bekannt geworden war, dass die New York Times eine entsprechende Veröffentlichung vorbereitete.

 

Aus den Emails geht hervor, dass sich der Präsidentensohn mit Natalia Veselnitskaya im Trump Tower in New York treffen wollte, um über die kompromittierenden Informationen bezüglich Hillary Clintons zu sprechen, über die die Anwältin angeblich verfügte. Damals war Veselnitskaya in Lobby-Arbeit zugunsten einer Aufhebung der US-Sanktionen gegen Russland engagiert. Als Vergeltung gegen die Sanktionsmaßnahmen hatte Russland ein Adoptionsverbot russischer Waisenkinder für Amerikaner verhängt.

 

Obwohl die Befragung nicht unter Eid stattfand, seien Falschaussagen gegenüber einem Parlamentsausschuss nach amerikanischem Recht  als Verbrechen einzustufen, heißt es in einem Bericht von The Hill.

 

Die Befragung am Donnerstag wurde von Mitarbeitern des Untersuchungsausschusses durchgeführt. Parlamentarier waren als Zuschauer zugelassen, durften jedoch selbst keine Fragen stellen.

 

Trump Jr. ist eines der ersten Mitglieder des "Inneren Kreises" um den US-Präsidenten und das einzige Mitglied seiner Kernfamilie, das bislang vor Ermittlern des Kongresses auftrat. Donald Trumps Chefberater und Schwiegersohn Jared Kushner wurde bereits vor dem Geheimdienstausschuss des Senats befragt.  


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Trump,Präsidentschaftswahl,Russland