China will eigene Wege gehen, um Universitäten von Weltrang zu schaffen

25.09.2017

Als die Times Higher Education (THE) kürzlich ihr diesjähriges Ranking der führenden Universitäten der Welt veröffentlichte, sagte Redaktionsleiter Phil Baty: "Zum ersten Mal in der dreizehnjährigen Geschichte des Rankings belegen zwei chinesische Universitäten einen Platz unter den 30 Top-Unis der Welt. Chinas führende Universitäten sind nun also wirklich Teil der Weltelite und überholen angesehene amerikanische, britische und kontinentaleuropäische Universitäten".


 

China hat auf technologischem Gebiet in den vergangenen Jahrzehnten einen großen Schritt nach vorn gesetzt. Dazu waren Ausgaben im Bildungsbereich unabdingbar. 

 

Allerdings finden sich nur sieben chinesische Universitäten unter den 200 besten Unis der Welt. Eine Zahl, die alles andere als zufriedenstellend ist. Höhere Bildung ist ein Schlüsselfaktor für die Entwicklung eines Landes. Man sollte sich also von diesem Ranking nicht täuschen lassen: es sind nach wie vor umfangreiche Anstrengungen zur Verbesserung des chinesischen Bildungssystems erforderlich.

 

Die Zentrale Führungsgruppe für umfassende Reformen hat bereits im Jahr 2015 einen Plan zur Schaffung einer “Weltklasseuniversität” und einer “Weltklasseforschungsdisziplin” gefasst. Diese Initiative erfolgt unter dem Schlagwort “double first-class”. Eine Liste von 42 Universitäten und Hochschulen, die in Bildungseinrichtungen von Weltrang verwandelt werden sollen, wurde dieses Jahr angekündigt. Dies markiert einen Meilenstein auf dem Weg zur "double first-class".

 

Das Projekt ist auf fünf Jahre angelegt, wobei das Ziel die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit chinesischer Universitäten ist. Der "double first-class"-Gedanke soll den Wetteifer zwischen chinesischen Bildungseinrichtungen beflügeln.

 

Gleichzeitig versucht sich der Bildungssektor mit einer Reform der Lehrpläne, der Verbesserung der Infrastruktur für die Lehre und die Schaffung einer freundlicheren Studienatmosphäre, um so chinesische Universitäten für ausländische Studenten attraktiver zu machen, was ebenfalls ein Kriterium des THE-Rankings ist.

 

Die Internationalität chinesischer Universitäten hat durch die “Gürtel  und Straße”-Initiative der Regierung einen mächtigen Schub erhalten: im letzten Jahr studierten 440.000 ausländische Studenten an chinesischen Hochschulen, was eine Steigerung um 35 Prozent gegenüber den Zahlen des Jahres 2012 bedeutet.

 

Eine Professorin der Harvard University, Elizabeth Perry, scheint sich ein wenig unwohl zu fühlen angesichts des Aufstiegs chinesischer Universitäten und wirft den Chinesen vor, dass sie mit THE-System "spielen" würden. In Tat und Wahrheit ist das THE eine der angesehensten Universitätsrankings, die es gibt. Die Leistungen von Universitäten werden auf der Grundlage von dreizehn Parametern bewertet, die Lehre, Forschung, Internationalität und andere Faktoren berücksichtigen.

 

China sollte einen Weg mit chinesischen Eigenschaften einschlagen, um die "double first-class" zu erlangen. Die Universitäten des Landes müssten eine Vision der Welt entwickeln, internationale Standards erfüllen und offener werden in der Anwendung  von wissenschaftlichen Methoden, sich aber auch insgesamt öffnen und reformieren.  

 

Andererseits sollten die Bildungseinrichtungen ihre Lehrpläne und Unterrichtsmethoden auf der Grundlage der tatsächlichen Bedingungen entwickeln und verstärkt die Probleme von Chinas Reform und Öffnung angehen.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China, Universitäten, Weltrang, THE