Weißes Haus: Die USA haben Nordkorea nicht den Krieg erklärt

27.09.2017

Die USA hätten Nordkorea nicht den Krieg erklärt, heißt es in einer Stellungnahme des Weißen Hauses vom Montag. Die Äußerung gilt als Antwort auf Anmerkungen des nordkoreanischen Außenministers.

 

"Am letzten Wochenende hat Trump gesagt, dass unsere politischen Führer nicht mehr lange im Amt sein werden. Er hat unserem Land den Krieg erklärt,” sagte Ri Yong-ho, Außenminister Nordkoreas, vor Journalisten in New York.

 

“Die ganze Welt soll sich daran erinnern, dass es die USA sind, die zuerst unserem Land den Krieg erklärt haben”, sagte Ri in Bezug auf eine Twitter-Nachricht Trumps vom Samstag.

 

Als Antwort erklärt das Weiße Haus nun, dass es Pjöngjang nicht den Krieg erklärt habe.

 

“Wir haben Nordkorea nicht den Krieg erklärt und offen gestanden, ist diese Behauptung auch absurd”, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Sarah Sanders in Washington.

 

“Unser Ziel ist immer noch dasselbe: Wir streben nach einer friedlichen Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel.”

 

Der Außenminister der Volksrepublik Korea sagte, dass sich sein Land Gegenmaßnahmen vorbehalte, darunter auch das Recht, amerikanische Bombenflugzeuge auch dann abzuschießen, wenn sie nicht über Nordkorea operierten.

 

“Da die USA unserem Land den Krieg erklärt haben, betrachten wir es als unser gutes Recht, Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Dazu zählt auch der Abschuss amerikanischer Bombenflugzeuge, selbst dann, wenn sich diese nicht im nordkoreanischen Luftraum befinden,” sagte Ri.

 

Am Samstag flogen nach Angaben des Pentagons B-1B Lancer Bomber begleitet von F-15C Jagdflugzeugen im internationalen Luftraum über Gewässer östlich Nordkoreas.      

“Dies ist das nördlichste Gebiet jenseits der Demilitarisierten Zone (DMZ) zwischen den beiden koreanischen Staaten, in dem sich amerikanische Kampflugzeuge in diesem Jahrhundert bewegt haben. Dies ist ein Zeichen dafür, dass wir das ruchlose Verhalten Nordkoreas sehr ernst nehmen,” so das Pentagon.

 

US-Präsident Donald Trump hatte Nordkorea mit harten Worten gegeißelt. Bei seiner ersten Ansprache vor der UN-Vollversammlung am 19. September drohte Trump damit, dass die Vereinigten Staaten “keine andere Wahl haben werden, als das Land restlos zu zerstören”, wenn Pjöngjang nicht endlich sein Atomprogramm und seine Raketenstarts einstelle.

 

Zwei Tage später unterzeichnete Trump neue Anweisungen zur Verschärfung der Sanktionen gegenüber Nordkorea.

 

Darauf reagierte Kim Jong Un, der politische Führer des Landes, mit dem Versprechen, dass die Vergeltung “die Erwartungen Trumps weit übertreffen werden”.

 

In einer am Freitag von der staatlichen Nachrichtenagentur Nordkoreas veröffentlichten Stellungnahme sagte Kim: “Ich denke gründlich darüber nach, welche Antwort Trump wohl erwartet hat, als er derart exzentrische Worte aus seinem Mund fließen ließ.”

 

Kim beschuldigte Trump der Äußerung von “unerhört grobem Unsinn, wie ihn noch keiner seiner Amtsvorgänger jemals vorgetragen hat.” Die Drohung, einen souveränen Staat restlos zu zerstören, hätte diese Grenze eindeutig überschritten.

 


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: USA, Nordkorea, Stellungnahme