Tai Chi, eine traditionelle chinesische Sportart mit langsamen Bewegungen, könnte Herzkranken helfen, die keine traditionelle Herzrehabilitation wollen. Dies ging aus vorläufigen Forschungsergebnissen hervor, die am Mittwoch veröffentlicht worden waren.

Schüler nahmen am 15. Juni in Moskau im Rahmen von „Werde ein Mensch“ eine Lektion in Tai Chi beim Shaolin-Mönch Shi Yanbin.[Foto: Xinhua]

In einer kleinen Untersuchung von 29 physikalisch inaktiven Patienten mit Herzerkrankungen entdeckten Wissenschaftler, dass sich Tai Chi positiv auf das Trainingsverhalten der Hochrisikogruppe auswirkt ohne dabei neben schwachen Muskelschmerzen irgendwelche Nebeneffekte zu haben.

Über 60 Prozent der Patienten weigern sich nach einem Herzinfarkt, an einer kardialen Rehabilitation teilzunehmen. Die körperliche Betätigung empfinden sie angesichts ihrer derzeitigen körperlichen Verfassung als unangenehm, schmerzhaft oder unmöglich, hieß es in der Studie, die in der Zeitschrift der American Heart Association erschien.

"Wir dachten, dass Tai Chi eine gute Option für diese Menschen sei, da sie sehr langsam und einfach beginnen und mit zunehmendem Selbstvertrauen das Tempo und die Bewegungen beschleunigen können“, erklärte die Studienautorin Elena Salmoirago-Blotcher, Assistenzprofessorin an der Warren Alpert School of Medicine unter der Brown University. „Die Übungen erreichen niedrige bis mittlere Intensitätsstufen. Die Betonung von Atmung und Entspannung hilft auch beim Stressabbau und psychischer Belastung.“

Die Studie, die im Miriam Hospital in Providence, Rhode Island, durchgeführt wurde, umfasste acht Frauen und 21 Männer, deren Durchschnittsalter 67,9 Jahre betrug. Die meisten von ihnen hatten zuvor einen Herzinfarkt erlitten oder mussten eine blockierte Arterie öffnen. Sie alle hatten eine kardiale Rehabilitation abgelehnt und wurden als Hochrisikopatienten eingestuft wegen Rauchens, Diabetes, hohem Cholesterinspiegel oder Übergewicht.