Bei der Studie nahmen sie entweder an einem kürzeren Programm mit 24 Lektion während zwölf Wochen oder einem längeren Programm mit 52 Lektionen während 24 Wochen teil. Jeder erhielt eine DVD, um auch zu Hause üben zu können.

Bei der anschließenden Befragung, gaben alle Teilnehmer an, dass ihnen Tai Chi gefiel und sie es einem Freund empfehlen würden. Die Übungen wurden ebenfalls als machbar erachtet, wobei die Patienten etwa 66 Prozent der vorgesehenen Lektionen besuchten.

Auch wenn die beiden Programme nach drei Monaten die aerobe Fitness bei Standardtests nicht erhöhten, so zeigte sich doch, dass die Gruppe, die am längeren Programm teilnahm, nach drei bis sechs Monaten die körperlichen Aktivitäten in den Bereichen mäßige bis hohe Anstrengungen erhöhte.

Salmoirago-Blotcher schrieb in einer E-Mail an Xinhua, dass es eine beträchtliche Menge an Literatur gibt, die den Nutzen von Tai Chi für Patienten mit Herzkrankheiten nachweist. Eine 2016 veröffentlichte Metaanalyse zeigte, dass Tai Chi-Übungen körperliche Funktionen, Lebensqualität, Depressionen und Blutdruck bei Patienten mit Herzerkrankungen verbessern können.

Salmoirago-Blotcher fügte jedoch an, dass ihre Studie nur darauf abzielte, die Durchführbarkeit und Sicherheit von Tai Chi zu untersuchen. Ihr Zweck habe nicht darin bestanden, die Wirksamkeit von Tai Chi als Übungsalternative für Patienten zu ermitteln, die nicht an einer Herzrehabilitation teilnehmen.

Die Yoga praktizierende Salmoirago-Blotcher hat Tai Chi im Vorfeld selber ausprobiert, um ein Gespür dafür zu bekommen, wie es sich anfühlt. „Für sich alleine genommen, kann Chi andere Komponenten der traditionellen Herzrehabilitation wie das Wissen über Risikofaktoren, das richtige Essen und die notwendigen Medikamente nicht ersetzen“, sagte sie. Aber es könne eine Brücke zu den anstrengenderen Übungen sein.