Viele positive Aspekte dynamisieren A-Aktien

17.10.2017

Chinas A-Aktien werden wahrscheinlich ab diesem Monat vor dem Hintergrund der Senkung des Mindestreservesatzes durch die Zentralbank am 30. September für bestimmte Banken besser stehen, wie Marktexperten meinen.


Was ebenso zu den guten Neuigkeiten beitrage, seien Prognosen einer verbesserten finanziellen Leistung gelisteter Unternehmen im dritten Quartal. Während die Chinesische Zentralbank (PBOC) den Mindestreservesatz mit Gültigkeit ab 2018 senkt, hat der A-Aktienmarkt mittlerweile die Unterstützung durch politische Maßnahmen und reichliche Mittel.

Die Senkung des Mindestreservesatzes hat Ziel, gezielte Kredite an bestimmte Segmente der Wirtschaft zu verbessern, wie kleine und mittelgroße Unternehmen, oder SMEs, Startups und Agrarwissenschaft. In China steht der Mindestreservesatz für die Menge an Bargeld als Prozentsatz der Einlagen, die manche Banken bei der PBOC als Reserven zurücklegen müssen. Für große Banken beträgt der Mindestreservesatz 16,5 Prozent. Die letzte Senkung des Mindestreservesatzes war im März 2016 in Kraft getreten. Die Banken, die einen angemessenen Kreditbetrag an den angeschlagenen privaten Sektor in Form eines niedrigeren Mindestreservesatzes bieten, ziehen Nutzen daraus, indem sie mehr leihen und mehr verdienen können.

Die früher als erwartete Senkung am 30. September könnte potentiell zusätzliche Liquidität von rund 300 Milliarden Yuan (38,6 Milliarden Euro) bis 400 Milliarden Yuan in das System ab kommendem Jahr einspritzen, so Hong Hao, Chef-Stratege bei BOCOM International, einer Investmentbank und Tochtergesellschaft der Bank of Communications.

Außerdem stieg der Einkaufsmanagerindex des Herstellungssektors von 51,7 im August auf 52,4 im September, dem höchsten Niveau seit Mai 2012, heißt es vom Staatlichen Amt für Statistik. Dies sollte helfen, die Zuversicht der Investoren zu stützen, sagte BOC International, eine Investmentbank und Tochtergesellschaft der Bank of China, in einem Bericht. "Wir sind sicher, dass der A-Aktienmarkt positiv sein wird, insbesondere der ChiNext." Hong von BOCOM International sagte dagegen, die Senkung des Mindestreservesatzes sei eine strukturelle Anpassung, die nicht die gesamte geldpolitische Haltung des Landes ändere. Doch werde zusätzliche Liquidität gut für die Börsen sein. "Insofern sind wir zuversichtlich in die Leistung des A-Aktienmarkts in den kommenden Monaten."

Chen Guo, Chefstratege bei Essence Securities, sagte, dass laut Prognosen die Profitabilität von Unternehmen intakt sei, was die Marktstimmung weiter aufhellen sollte. Von den 1.330 A-Aktienunternehmen, die bis zum 9. Oktober Prognosen für das dritte Quartal veröffentlicht haben, sagten 75 Prozent, dass sie im ersten Quartal profitabel gewesen seien, heißt es von Daten von Wind, einem Informationsdienstanbieter. "Wir sind zuversichtlich in den A-Aktienmarkt. Aktien im Bankwesen, in der Stahl- und Kohleindustrie und von Elektroautohersteller könnten gute Chancen für Investoren bieten", so Chen.

Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass mit Stand vom 29. September nahezu 800 Fondsprodukte in diesem Jahr gestartet wurden, wobei die Unternehmen Bosera Asset Management und China Southern Asset Management jeweils mehr als zwanzig Produkte veröffentlichten. Insgesamt schöpften die Fonds mehr als 423 Milliarden Yuan ab, ein Anstieg von 66 Prozent im Jahresvergleich. Dies würde die Liquidität weiter fördern, heißt es von Securities Times. Ein Morgan Stanley-Bericht besagt, dass chinesische private Vermögenswerte bis Ende 2019 einen Betrag von 163 Billionen Yuan erreicht haben werden, wobei prognostiziert wird, dass Aktienbestände unter ihnen um zehn Billionen Yuan bis elf Billionen Yuan im Vergleich zur ersten Hälfte des Jahres 2017 bis 2019 ansteigen werden. Weiter heißt es in dem Bericht, dass Gewinne, insbesondere solche von Banken und dem Herstellungssektor, sich weiter steigern werden, was einen positiven Aspekt darstellen wird, da eine starke Unternehmensleistung wahrscheinlich Investoren anlocken wird, die hohe Renditen aus dem Aktienmarkt wollen.

Dong Dengxin, Professor für Finanzwesen an der Universität Wuhan für Wissenschaft und Technik, sagte, die Produktionsüberkapazität könne weiterhin ein Problem für die chinesische Wirtschaft sein, was einen Schatten für den A-Aktienmarkt bedeuten könnte. Ermutigt durch unterstützende politische Maßnahmen könnten Unternehmen, beispielsweise solche in der Kohle- und Stahlindustrie, ihre Überkapazität in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres reduzieren, doch sie würden die Herausforderung der Überkapazität dieses Jahr wieder spüren, so Dong. Die Börsen in Shanghai und Shenzhen hätten in der ersten Hälfte dieses Jahres einen Anstieg an Börsengängen verzeichnet.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China,Aktien