Ein junger Müllmann aus Shanghai, der im vergangenen Jahr im Internet bekannt wurde, nachdem er tonnenweise Müll durchsucht hatte, um das Handy eines Touristen wiederzufinden, ist nach seiner kürzlichen Heirat mit einer Studentin zum zweiten Mal zu Ruhm in den sozialen Netzwerken gelangt.

Han Yiming während der Arbeit (Archivfoto)

„Reinigung ist eine Service-Dienstleistung für mich“, sagte der 1993 geborene Han Yiming und fügte hinzu, dass man in dieser Branche keine Angst vor harter Arbeit haben dürfe. Im August vergangenen Jahres hatte er in den sozialen Netzwerken für Aufsehen gesorgt, als er in der Sommerhitze bei 37 Grad drei Stunden lang tonnenweise Müll durchsuchte, um das Handy eines Touristen wiederzufinden.

„Han muss sich den ganzen Tag auf Notfälle aller Art vorbereiten. Seine Arbeit ist vielleicht ein wenig ungewöhnlich, aber ich werde ihn immer unterstützen“, sagte seine Frau Nie, eine Studentin.

Als Sechzehnjähriger begann Han seine Arbeit bei Shanghai Xinyuan Huanwei. Zuvor war er seit seinem 6. Lebensjahr Mitglied einer Akrobaten und Künstlergruppe in Shanghai gewesen.

Drei Monate nach seinem Eintritt in die Müll- und Entsorgungsbranche erfüllte er sich seinen Traum und trat der Volksbefreiungsarmee bei. Das Unternehmen stimmte damals zu, dass er nach Beendigung seines Wehrdienstes zurückkommen könne. Nun arbeitet er seit vier Jahren im Unternehmen.

Han hat die Müllarbeiten umstrukturiert und so beispielsweise die Häufigkeit der Abfallbeseitigungsarbeiten während der Stoßzeiten erhöht sowie die Nachtarbeit mit der täglichen Wartung verknüpft. Die Abläufe des Unternehmens wurden mit seiner Hilfe präziser und effektiver.

„Die Überprüfung der körperlichen und geistigen Verfassung der LKW-Fahrer ist für unseren Service unerlässlich“, sagte Han. Zudem hat er Lösungen für Härtefälle wie die Müllabfuhr in der für ihre Garküchen berühmten Shouning Street in Shanghai, mitentwickelt.

„Als ich jung war, dachte ich, dass dieser Job kein guter Job ist“, sagte Nie und fügte hinzu: „Mittlerweile finde ich, dass gerade dieser Job anerkannt sein sollte, weil er für das alltägliche Leben der Leute wichtig ist.“