Weiter schwache Inflation: Chinas VPI steigt im September um 1,6 Prozent

17.10.2017

Die Verbraucherinflation in China ist im September leicht zurückgegangen, was laut Experten auf sinkende Lebensmittelpreise zurückzuführen ist. Die Inflation der Produzentenpreise hingegen erreichte im letzten Monat aufgrund der starken Nachfrage nach Rohstoffen ein Halbjahreshoch.




Der Verbraucherpreisindex (VPI) ist im September um 1,6 Prozent gewachsen. Er habe sich seit den 1,8 Prozent im August verlangsamt, sei aber immer noch schneller als die 1,4 Prozent von Juli, berichtete das Nationale Statistikbüro (NBS) am Montag. Es war der achte Monat in Folge, in dem der Hauptwert unter der 2-Prozent-Marke blieb.

Der Index stieg monatlich um 0,5 Prozent und lag damit leicht über den 0,4 Prozent des Vormonats.

Der NBS-Statistiker Sheng Guoqing schrieb die mildere Inflation den schwachen Nahrungsmittelpreisen zu, die einen wesentlichen Teil der VPI-Berechnung ausmachen.

„Die Lebensmittelpreise gingen gegenüber dem Vorjahr um 1,4 Prozent zurück und trugen 0,28 Prozentpunkte zur Verlangsamung bei“, sagte Sheng.

Die Preise für Schweinefleisch, ein Grundnahrungsmittel in China, zogen den gesamten Sektor mit einem Verlust von 12,4 Prozent hinunter.

In der Zwischenzeit hätten sich die Preise für andere Gebrauchsgüter erhöht, so das NBS. So hätten Dienstleistungen wie im Gesundheitswesen oder Kosten für Mieten um 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr zugelegt. Das Tempo hierbei habe sich leicht von den 2,3 Prozentpunkten im August erholt.

Die Gesundheitspreise sind den Angaben zufolge gegenüber dem Vorjahr um 7,6 Prozent gestiegen, was dem größten Anstieg seit rund 20 Jahren entspricht. Auch die Preise für Mieten, Ausbildung, Kultur und Unterhaltung hätten deutlich zugenommen, hieß es.

Unter Ausklammerung der Nahrungsmittel- und Energiepreise stieg der VPI im vergangenen Monat um 2,3 Prozent und lag damit leicht unter dem Wert von 2,2 Prozent im August, hieß es in dem Bericht. Ökonomen glauben, dass der Index, frei von Faktoren, die für kurzfristige Angebotsänderungen anfällig sind, langfristige Preisentwicklungen besser widerspiegeln kann.

In den ersten neun Monaten des Jahres kletterte der VPI gegenüber dem Vorjahr um 1,5 Prozent und lag damit deutlich unter dem offiziellen Ziel von 3 Prozent für das Gesamtjahr.

Im Gegensatz zu einem harmlosen VPI verzeichnete der seit Ende 2016 stark ansteigende Produzentenpreisindex / Erzeugerpreisindex (PPI / EPI) Chinas das schnellste Wachstum seit April, teilte das NBS mit. Der PPI, der die Kosten für Waren ab der Werksproduktion misst, sei im September mit einer prognostizierten Geschwindigkeit von 6,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen.

Das PPI-Tempo beschleunigte sich den Angaben zufolge seit den 6,3 Prozentpunkten im August. Im Monatsvergleich stieg der Index im letzten Monat um 1 Prozent.

Die Preise in der Eisen-Metallbranche stiegen dem Bericht zufolge gegenüber dem Vorjahr deutlich um 31,5 Prozent, gefolgt von einem Anteil von 28,6 Prozent im Kohlebergbau sowie 20,2 Prozent bei Bunt-Metallen.

In der Zeit von Januar bis September stieg der PPI im Jahresvergleich um 6,5 Prozent. Dies sei ein ermutigendes Zeichen für eine Volkswirtschaft, die bei einem anhaltendem Abwärtstrend Wachstumsimpulse setzen wolle, so die Experten.


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: schwache Inflation,VPI,China, PPI, CPI