„Book-Sharing“ wird in China neuer Trend

19.10.2017

In China beginnt eine weitere Ära der „sharing economy“. Nach gemeinsam genutzten Fahrrädern schlägt der Trend des Teilens nun auf Bücher über. Geschäfte und Banken schlossen sich dem Buchprojekt an.


Das Book-Sharing-Programm im Sanxiaokou Xinhua-Buchladen in Hefei, der Hauptstadt der ostchinesischen Provinz Anhui, läuft seit seinem Start am 16. Juli nun seit mehr als drei Monaten.

 

Dabei werden Kunden animiert, bis zu zwei Büchern aus allen in diesem Geschäft verfügbaren Büchern kostenlos über eine App auszuleihen. Sie zahlen 99 Yuan online als Pfand und müssen die Bücher innerhalb von 10 Tagen zurückgeben.

 

Eine Umfrage unter 601 App-Nutzern, die das Unternehmen Ende Juli durchgeführt hatte, ergab, dass sich mehr als 90 Prozent der Leser dafür aussprachen, einige der geliehenen Bücher dauerhaft behalten zu wollen. Oftmals würden die Kunden den Laden aber nicht ein zweites Mal besuchen wollen, um den Kauf abzuschließen, erklärte Zhu Fei, verantwortlich für das Book-Sharing-Programm bei Anhui Xinhua Media, einem staatlichen Unternehmen, das die Buchhandlung Sanxiaokou betreibt.

 

Als im August weitere neun Filialen dem Book-Sharing-Programm beitraten, wurde die Möglichkeit, die ausgeliehenen Bücher zu kaufen, in der App zur Verfügung gestellt.

 

Der tägliche Kundenfluss habe in der ersten Woche des Buchprogramms rund 7.000 betragen, sagte Zhao Shiping, ein Manager des Sanxiaokou-Geschäfts. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres habe sie bei 5.000 bis 6.000 gelegen, berichtete Jianghuai Daily im Juli.

 

„Durch die gemeinsame Nutzung von Büchern werden Hürden für den Bucheinkauf verringert und der Kundenfluss gesteigert, was den geschäftlichen Wert des Buchhandels und seinen Marktwert steigern sowie seinen Wert als Partner für Unternehmen außerhalb des Buchhandelssektors erhöhen wird“, fügte Zhao hinzu.

 

Neben den Buchhandlungen haben sich auch die Banken dem Trend angeschlossen.

 

Ende Juli dieses Jahres hatten zwei Filialen der China Everbright Bank, die Wanliu Filiale im Bezirk Haidian sowie die Niederlassung Wangjing West im Bezirk Chaoyang, den Bücher-Service eingeführt.

 

Der Service sei für sieben Tage kostenlos, danach würden 0,1 Yuan und nach 21 Tagen 0,5 Yuan berechnet, so die Betreiber. Leser könnten geliehene Bücher an jede Zweigstelle der Bank zurückgeben.

 

Das Buchprojekt, eine Kooperation zwischen der Everbright Bank und einer App namens Youshugongdu, was übersetzt soviel bedeutet wie „zusammen Bücher lesen“ werde auf andere Verkaufsstellen ausgedehnt, um letztlich jede Filiale in eine kleine Gemeinschafts-Bibliothek mit 1.000 bis 2.000 Büchern umzuwandeln, hieß es.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Book-Sharing,China,App, Buchladen