Exklusive Musikrechte könnten zu Comeback der Piraterie führen

28.10.2017

Lizenzen zum Verkauf von musikalischen Werken sollten nicht ausschließlich an Online-Anbieter gegeben werden, warnte ein hochrangiger Urheberrechtsbeauftragter. Dies könnte zu einer Wiederbelebung der Musikpiraterie führen.

Duan Yuping, ein Beamter der Nationalen Urheberrechtsbehörde Chinas (NCA), lobte am Donnerstag in einem Interview mit der People's Daily eine NCA-Kampagne zur Regulierung von Online-Musikrechten. Allerdings seien auch neue Probleme entstanden. So würden sich beispielsweise Anbieter von Online-Musikdiensten um ein exklusives Urheberrecht bemühen oder Musik ohne Erlaubnis verwenden.

Dies schade der Verbreitung musikalischer Werke und könne auch zur Wiederbelebung der Piraterie führen, so Duan. Zudem sei die exklusive Autorisierung in der internationalen Musikindustrie keine gängige Praxis, gab er zu bedenken. Es sei selten zu sehen, dass eine ausländische Musikfirma ihre gesamte Musikbibliothek nur über eine einzige Plattform verkauft. In China sei es für die meisten Menschen ungewohnt, für die Musik zu bezahlen, die sie konsumieren.

Die NCA kämpft gegen Urheberrechtsverletzungen an musikalischen Werken. Im April veröffentlichte sie zehn Fälle, bei denen im Vorjahr die Urheberrechte verletzt worden waren. So hatte beispielsweise eine Handy-App mit dem Namen "Echo Huisheng" den Nutzern laut Xinhua unlizenzierte Musik bereitgestellt. Es wird geschätzt, dass Chinas Musikindustrie bis Ende 2020 Einnahmen in der Höhe von 300 Milliarden Yuan (47 Milliarden Dollar) generieren wird, schrieb Xinhua weiter.


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Online-Anbieter,Urheberrechtsbeauftragter,Musikpiraterie