Chinas Staatspräsident Xi Jinping hat dem russischen Ministerpräsidenten Dmitri Medwedjew bei dessen Besuch in Beijing am Mittwoch die gemeinsame Errichtung einer Handelsroute durch das Nordpolarmeer vorgeschlagen.

Chinas Präsident Xi Jinping begrüßt am Mittwoch den russischen Ministerpräsidenten Dimitri Medwedew im Diaoyutai-Staatsgästehaus in Beijing. Medwedew hält sich in Beijing zu einem dreitägigen Staatsbesuch auf, Foto: Xie Huanchi, Xinhua.

Bei dem Treffen sind auch etwa 20 bilaterale Kooperationsvereinbarungen unterzeichnet worden, darunter in den Bereichen Investitionen, Energie, Luftfahrt und Finanzen.

Russland sei Chinas größter Nachbar. Chinas entschlossene Haltung, die bilateralen Beziehungen weiter auszubauen, blieben unverändert, sagte Xi. Der Besuch Medwedjews dauert von Dienstag bis Donnerstag. Am Mittwoch traf er auf den chinesischen Ministerpräsidenten Li Keqiang. Das Treffen fand nur eine Woche nach dem Abschluss des Parteitags der Kommunistischen Partei Chinas statt, auf dem eine neue Führung gewählt worden ist.

Medwedjew gratulierte China zum erfolgreichen Abschluss des Parteitags und der Wiederwahl von Xi Jinping zum Generalsekretär der Partei. Russland sei zufrieden mit der Entwicklung der bilateralen Kooperation seit dem Russland-Besuch Xi Jinpings im Juli und sei bereit, den Meinungsaustausch und den Dialog in internationalen und regionalen Fragen aufrechtzuerhalten.

Xi sagte, die chinesisch-russische umfassende strategische Partnerschaft der Kooperation befinde sich an einem neuen Ausgangspunkt und werde neue Chancen nutzen sowie neue Ergebnisse erzielen. Beide Seiten sollten sicherstellen, dass die Synergieeffekte der „Gürtel und Straße“-Initiative innerhalb der Eurasischen Wirtschaftsunion Bestand hätten und Projekte wie den internationalen Küsten-Transportkorridor besser umgesetzt würden.

Li sagte auf einer gemeinsamen Pressekonferenz nach dem Treffen mit Medwedew, dass Russlands Ferner Osten, ebenso wie das zentrale und westliche China, riesiges Potenzial für Wachstum und Entwicklung böten. Von der Kooperation mit dem Ziel der gemeinsamen Entwicklung dieser Region würden beide Seiten profitieren, fügte er hinzu.

Feng Yujun, ein Professor für Russlandstudien an der Fudan-Universität in Shanghai, sagte der China Daily, der hochrangige Besuchskontakt zwischen China und Russland, einschließlich des Telefongesprächs zwischen Xi und Putin, zeige das dauerhafte Interesse Russlands an den Märkten und dem Kapital des Landes.

Da sich die Bemühungen der Weltgemeinschaft, Handelsrouten durch das arktische Eis zu errichten, noch in einer frühen Phase befänden, demonstrierten China und Russland einen langfristigen Plan bei der Entwicklung der Seidenstraße im Eis, sagte Feng. Beide Länder teilten das Bedürfnis, die maritimen Handelsrouten zu diversifizieren und Russland verfüge als Arktisanrainer einen natürlichen Vorteil bei der Erforschung der Polarregion, fügte er hinzu.