China Spitzenreiter bei der Fernmesstechnik

22.11.2017

China ist seit Kurzem weltweiter Spitzenreiter in der Technologie zur Fernmesstechnik für wissenschaftliche Zwecke. Das Land könne nun eine beispiellose Menge von Daten für die weltweite Forschung und Entwicklung bereitstellen, sagten Offizielle am Dienstag.



 

Bei der Fernerkundung kommen luft- oder satellitengestützte Technologien zum Einsatz, mit denen Objekte auf der Erdoberfläche, der Atmosphäre und in den Ozeanen aufgespürt und vermessen werden können.

 

Am Dienstag veröffentlichte ein Forschungszentrum des Ministeriums für Wissenschaft und Technologie einen Bericht, in dem die Landschaftsumgebung, Straßen, Rohstoffe, Vegetation und andere geologische Faktoren in mehr als 170 Ländern und Regionen Europas, Asiens, Afrikas und Ozeaniens enthalten sind.

 

„Dies ist der detailreichste und umfassendste Bericht über die Geographie dieser Kontinente. Alle Daten stehen der Öffentlichkeit zur Verfügung“, sagte der Direktor des Forschungszentrums, Wang Qi’an. „Jetzt ist China der Weltführer bei der Fernerkundung für wissenschaftliche Zwecke“, erklärte er.

 

Ende Oktober veröffentlichte China erstmals einen Datensatz zur Erdoberfläche des Jahres 2015 mit einer Auflösung von 30 Quadratmetern pro Pixel. Damit ist die Qualität rund 100 mal besser als die Auflösung von 300 Quadratmetern, die bei der globalen Vermessung typischerweise zum Einsatz kommt.

 

„Das neue Daten- und Kartenmaterial erlaubt Wissenschaftlern einen tieferen Einblick in die Umwelt, ermöglicht das Aufspüren von Problemen sowie eine tiefergehende Planung von Forschungsvorhaben“, sagte Wang. „Die Daten sind von unschätzbarem Wert für die Erzielung von nachhaltigem Wachstum, den Schutz der Ökosysteme sowie die Bekämpfung des Klimawandels“, fügte er hinzu.

 

Neue Messtechnik hilft bei der Errichtung der Seidenstraßeninitiative

 

Der Bericht von Dienstag kommt zu dem Ergebnis, das mehr als 82 Prozent der Gebiete, die für die Entwicklung der Seidenstraßeninitiative vorgesehen sind, aus Wäldern, Steppen und Wüste bestehen. In diesem Terrain kann es schwierig werden, Straßenverbindungen zu errichten.

 

Entlang des Seidenstraßen-Korridors wurden dem Bericht zufolge einige Wasserquellen entdeckt, doch seien diese bereits übermäßig für die Landwirtschaft genutzt worden. Daher bestehe ein gewisses Risiko für Wasserknappheit und Umweltzerstörung.

 

Für die Nutzung der Solarenergie komme vor allem die Arabische Halbinsel, die iranischen Hochebenen, die Sahara und das Zentrum Australiens in Betracht. Indien, Südostasien und der Südosten Chinas seien trotz der warmen Klimaverhältnisse weniger geeignet. Dies liege an der dichten Vegetation, der Bewölkung und der somit nur mittelmäßigen Sonnenexposition, wird in dem Bericht erläutert.

 

„Diese Beobachtungen sind nur dann möglich, wenn die Technologien verfügbar sind, mit denen man mehrere Variablen gleichzeitig untersuchen kann. China ist auf diesem Feld besonders gut“, sagte Zhang Songmei, die Chefingenieurin des Nationalen Zentrums zur Fernaufklärung.

 

Damit die Seidenstraßeninitiative zu einem Erfolg werden könne, müssten die beteiligten Länder ihren Schwerpunkt auf Straßenbau und Konnektivität, den Schutz von Wasserressourcen und die Optimierung der Solarenergie verlagern, mit anderen Worten „nachhaltiges Wachstum in weniger entwickelten Regionen fördern“, fügte sie hinzu.

 

Im kommenden Jahr wird China die Daten zur Treibhausgasemission veröffentlichen, die vom jüngst gestarteten Satelliten Fengyun 3D gesammelt worden sind. Zhang erhofft sich davon einen besseren Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Fernmesstechnik,China, Fernerkundung