Profiteure sollen künftig Tempeln fern bleiben

25.11.2017

China hat am Donnerstag Unternehmen verboten, sich an buddhistischen oder taoistischen Tempeloperationen zu beteiligen und von einem Engagement bei religiösen Aktivitäten zu profitieren.



Shaolin-Tempel, eine buddhistische Sehenswürdigkeit in Henan, erlebte während den Ferien zum Nationalfeiertag einen Reiseboom.


Religiöse Führer des Buddhismus und des Taoismus sagten, dass der Schritt eine gesunde Entwicklung der beiden Religionen sicherstelle, da die vielen kommerziellen Aktivitäten in ihrem Namen dem Image der Religionen seit langem Schaden zufügen.

Einige Leute werfen Firmen vor, dass sie nur in den Bau und Betrieb von Tempeln investieren, um Gewinne zu erzielen. Ein solches Verhalten bringe jedoch soziale Probleme und Korruption mit sich, hieß es in einer am Donnerstag veröffentlichten Regierungsdirektive, die Unternehmen verbietet, mit Tempel Geld zu verdienen.

Tempel sollten gemeinnützige Einrichtungen sein. Deswegen darf gemäß der neuen Richtlinie, die zwölf Regierungsabteilungen einschließlich der staatlichen Verwaltung für religiöse Angelegenheiten, der nationalen Entwicklungs- und Reformkommission und der Nationalem Tourismusverwaltung gemeinsam erlassen haben, keine Gruppe oder Einzelperson in den Bau und den Betrieb von buddhistischen und taoistischen Tempeln investieren.

Zwar sind kommerzielle Aktivitäten in Tempeln erlaubt wie das Veröffentlichen von Büchern oder der Verkauf von religiösen Gegenständen und Kunstwerken. Doch sollte dies vor allem dem Unterhalt und dem Betrieb der Tempel dienen oder Wohltätigkeitsprogramme ermöglichen.

Meister Xuecheng, der die buddhistische Vereinigung Chinas leitet, sagte im März, dass einige Menschen den Buddhismus als Werkzeug benutzt hätten, um Geld zu verdienen, weshalb falsche Tempel und Mönche aufgetaucht sind.

"Viele der kommerziell genutzten buddhistischen Tempel sind keine religiösen Einrichtungen und werden nicht von religiös geschulten Mönchen betrieben“, sagte auch Meister Xincheng, Leiter der buddhistischen Vereinigung von Jiangsu. Die Angestellten würden dort die Menschen zwingen, für das Abbrennen von Weihrauch lächerlich hohe Preise zu zahlen. Dadurch sollen sie beweisen, dass sie fromme Buddhisten sind. „Die Leute denken dann, dass alle Tempel so sind – was auch den Ruf der echten Tempel schädigt.“

Die neue Richtlinie verbietet den nicht autorisierten religiösen Einrichtungen, Spendenboxen anzubringen. Ebenfalls ist das Sammeln von Spenden über Online-Plattformen verboten. Die Regierung will gegen Organisationen und Einzelpersonen vorgehen, die falsche Mönche oder Taoisten einstellen und illegale Rituale durchführen, um Spenden zu sammeln oder irrationale Ausgaben für religiöse Rituale zu fördern.

Weiter besagt die Richtlinie, dass touristische Sehenswürdigkeiten mit buddhistischen und taoistischen Tempeln als Hauptattraktion die Tickets nicht überteuert verkaufen dürfen. Solche Attraktionen sollen künftig ein strengeres Genehmigungsverfahren durchlaufen, um einen "religiösen Wahnsinn" im Namen des sich entwickelnden Tourismus zu verhindern.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China,Buddhismus,Taoismus,ommerziellen Aktivitäten