Oberstes Gericht: Poetischer Name verstößt gegen soziale Normen

29.11.2017

Ein Baby mit einem umstrittenen Nachnamen lenkt derzeit in China die Aufmerksamkeit auf das Persönlichkeitsrecht auf einen ordentlichen Namen.



Die örtlichen Behörden für öffentliche Sicherheit in Jinan, Provinz Shandong lehnten die Haushaltsregistrierung für ein Kind namens Beiyan Yunyi (frei übersetzt: Wildgans in den Wolken auf dem Weg in Richtung Norden) im Jahr 2009 ab, mit der Begründung, dass sie nicht nach ihren Eltern benannt worden sei.


Das Mädchen wurde im Jahr 2009 geboren. Ihre Eltern Lyv Xiaofeng und Zhang Ruizheng sind beide Poesie-Liebhaber.


Der Vater Lyv reichte im Dezember 2009 eine Klage im Namen seiner Tochter beim Bezirksgericht von Lixia in Jinan ein und verlangte, dass es keine Beschränkung ihrer Namensrechte geben solle. Der Fall war der erste Verwaltungsfall des Landes im Zusammenhang mit Namensrechten. Er wurde später dem Obersten Volksgerichtshof und dem Ständigen Ausschuss des Nationalen Volkskongresses, dem obersten Gesetzgeber des Landes, vorgelegt.


Laut dem Obersten Volksgericht soll eine Person im Einklang mit der Sozialethik benannt werden, und Eltern sollen nicht nach Belieben Familiennamen für Kinder festlegen dürfen.


Artikel im Ehegesetz und in den Allgemeinen Bestimmungen des Zivilrechts sehen vor, dass eine Person grundsätzlich nach ihren Eltern benannt werden sollte. Ausnahmen schließen Situationen ein, in denen jemand nach einem unmittelbaren Familienangehörigen oder einem Adoptivelternteil benannt ist, oder einen anderen Nachnamen als den seiner Eltern aus „berechtigten Gründen, die nicht gegen soziale Sitten verstoßen“ verwendet.


Basierend auf diesem Grundsatz lehnte das Bezirksgericht Lixia von Jinan im Jahr 2015 die Berufung von Beiyan Yunyi zur Registrierung ab.


Es ist nicht das erste Mal, dass komische Namen in China zu Schlagzeilen führen.


Im September fand der Name eines Neugeborenen, Wangzhe Rongyao oder „King of Glory“, ein beliebtes Online-Spiel, weite Verbreitung. Weiterhin wurde eine Universitätsstudentin in Chongqing berühmt wegen ihres Namens Huangpu Junxiao oder „Whampoa Militärakademie“, der ersten modernen Militärschule in China.


Es gibt Tausende von Nachnamen in China. Laut der jüngsten Volkszählung im Jahr 2010 trägt fast einen Drittel der Gesamtbevölkerung die fünf häufigsten Familiennamen - Li (李), Wang (王), Zhang (张), Liu (刘) und Chen (陈).


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Nachnamen, China, Eltern