Der Vorstand des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) hat am Dienstag entschieden, Russland von der Teilnahme an den Olympischen Winterspielen im südkoreanischen Pyeongchang im Februar 2018 auszuschließen.

Die russische Delegation der Olympischen Winterspiele in Sotschi (Archivbild)

Die Entscheidung hat sofortige Wirkung, wird aber dadurch abgemildert, dass es einzelnen russischen Sportlern und Sportlerinnen unter strengen Auflagen erlaubt sein soll, unter der neutralen Flagge der olympischen Bewegung an den Start zu gehen. Bei Siegeszeremonien würde die olympische Hymne gespielt werden, die russischen Athleten trügen Kleidung mit der Aufschrift "Olympic Athlete from Russia".

Samuel Schmid, ehemaliges Mitglied des Schweizerischen Bundesrates und als solcher im Jahr 2005 turnusgemäß Bundespräsident der Schweiz, hatte die Untersuchungskommission geleitet, die mehr als 17 Monate lang die Verstrickung der russischen Regierung in den Dopingskandal ermittelt hat. Schmid stellte fest, dass "während der Olympischen Winterspiele im russischen Sotschi im Jahr 2014 eine systematische Manipulation der Anti-Doping-Anstrengungen stattgefunden hat, die auf verschiedenen Ebenen der Verwaltung, des Rechtswesens und der Organisation der Veranstaltung gefördert wurde".

IOC-Präsident Thomas Bach sprach von "Einem noch nie dagewesenen Angriff auf die Integrität der Olympischen Spiele und des Sports. Als Sportler, der ich selbst bin, tut mir dies für alle ehrlichen Olympiateilnehmer sehr leid."

Das IOC "hat angemessene Sanktionen gegen diese systematische Manipulation verhängt und schützt zugleich Athleten, die sich nichts haben zuschulden kommen lassen. Dies sollte einen Schlußstrich setzen unter diesen verheerenden Vorfall und als Katalysator für ein effektiveres Anti-Doping-System unter Führung der World Anti-Doping Agency (WADA) dienen," fügte Bach hinzu.