Fünfzigster chinesischer Korruptionsverdächtiger im Ausland gefasst

07.12.2017

Eine globale Kampagne zur Festsetzung der meistgesuchten Flüchtigen Chinas, hat zur Rückkehr des fünfzigsten Korruptionsverdächtigen geführt. Das gab die oberste chinesische Antikorruptionsbehörde am Dienstag bekannt.


Der Meilenstein wurde mit der Inhaftierung von Zhou Jiyang (47) erreicht, der laut der Zentralkommission für Disziplinarkontrolle neun Jahre lang in Hongkong auf der Flucht war. Er war einer von 100 chinesischen Flüchtigen, für die Interpol im April 2015 rote Haftbefehle – das heißt, internationale Haftbefehle – ausgestellt hatte.


Zhou wird beschuldigt, Vertragsbetrug begangen zu haben, als er für die Abteilung für Parteigeschichtsforschung des Zhejiang Provinzkomitees der Kommunistischen Partei Chinas arbeitete. Der Zentralkommission für Disziplinarkontrolle zufolge floh er nach Hongkong, nachdem im Jahr 2008 ein Ermittlungsverfahren gegen ihn eingeleitet worden war.


Der Verdächtige wurde am Freitag von der Polizei in Zhejiang festgenommen, sein illegal erworbenes Vermögen wird dem Gesetz entsprechend beschlagnahmt. Der Fall werde noch untersucht, teilte die Zentralkommission am Dienstag mit.


Seit April 2015 wurde die Hälfte der 100 korrupten Flüchtigen aus mehr als 16 Ländern und Regionen nach China zurück gebracht, um sich vor Gericht zu verantworten, was der Zentralkommission für Disziplinarkontrolle zufolge „Chinas Entschlossenheit und entschiedenes Vertrauen, die Flüchtigen bis zum Ende zu verfolgen“ voll widerspiegelt.


In den vergangenen Jahren sind eine Reihe korrupter chinesischer Beamter und Direktoren von staatseigenen Unternehmen in die Sonderverwaltungsregionen Hongkong oder Macao oder zu Zielen ins Ausland geflüchtet, um von Gesetzesunterschieden oder komplizierten Rückführungsverfahren zu profitieren.


Darüber hinaus haben sie illegale Vermögenswerte in Millionenhöhe durch Geldwäsche oder Untergrundbanken an ausländische Konten geschickt.


Um dies anzugehen, hat die Zentrale Antikorruptionskoordinationsgruppe unter Leitung der Zentralkommission für Disziplinarkontrolle im Jahr 2014 das Skynet-Programm ins Leben gerufen, um Wirtschaftsflüchtige im Ausland festzunehmen und ihre illegalen Vermögenswerte zu beschlagnahmen.


Bis Ende August waren mehr als 2.600 Flüchtige, die der Wirtschaftskriminalität verdächtigt wurden, aus mehr als 90 Ländern und Regionen, darunter die Vereinigten Staaten, Kanada und Neuseeland nach China zurückgekehrt, um sich den Anklagen zu stellen. Illegale Vermögenswerte in Höhe von 9,36 Milliarden Yuan (1,2 Milliarden Euro) wurden wieder eingezogen.


„Wir werden unsere Maßnahmen fortsetzen und keinen sicheren Hafen für die Flüchtigen hinterlassen“, teilte die Zentralkommission in einer Stellungnahme mit. „Egal, wo sie sich verstecken, wir werden alles tun, um sie wieder zurück und vor Gericht zu bringen.“

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Korruption, Interpol,Geldwäsche