Chinas Kaffeemarkt

China entwickelt zunehmend eine Kaffeekultur

08.12.2017

Die 25-jährige Xu sitzt bequem auf einem Sofa in einem Cafe im Zentrum Beijings. Sie genießt ihre Freizeit bei einer Tasse Kaffee. Das sammeln von Java-Bohnen ist eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen für die Nachmittage am Wochenende geworden.

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Xus Vorlieben und Lebensstil sind typisch für Angestellte in Chinas Großstädten. Sie entwickeln eine Vorliebe für das schwarze Getränk. Indem sie eine wachsende Kaffeekultur betreiben, zeigen sie ihren geschmacksbetonten Lebensstil.

Starbucks ist der größte Gewinner auf Chinas Kaffeemarkt. Kein Wunder also, dass das Unternehmen am Mittwoch seinen ersten und größten internationalen Röst- und Verkostungsraum in Shanghai eröffnet hat.

Vor Jahren wurde das Unternehmen von chinesischen Medien nach dem Grund gefragt, warum es in China für dasselbe Getränk höhere Preise als in anderen Ländern verlange. Die Firma erklärte daraufhin, chinesische Gäste hielten sich länger in ihren Lokalen auf. Dies wiederum erhöhe die Miet- und Arbeitskosten.

Chinas Kaffeemarkt wächst zweistellig

Ein Bericht der Internationalen Kaffeeorganisation (ICO) aus dem Jahr 2015 zeigt, dass Chinas Kaffeeverbrauch zwischen 2004 und 2014 jährlich um 16 Prozent gestiegen ist. Dieser Wert liegt deutlich über dem weltweiten durchschnittlichen Wachstum von zwei Prozent.

Ein Durchschnittschinese trinkt allerdings nur fünf Tassen Kaffee pro Jahr. Dies liegt weit hinter dem weltweiten Durchschnitt von 240 Tassen. Man geht davon aus, dass angesichts der schnellen Urbanisierung in China und der wachsenden Mittelklasse noch ein unerschlossenes Marktpotential besteht.

Kaffee oder Tee

Zunächst war es unwahrscheinlich, dass Kaffee und Starbucks in einem Land mit einer langen Geschichte der Teekultur populär werden könnten.

Der Markt hat jedoch keine große Teehaus-Kette wie Starbucks hervorgebracht. Die Einzelhandelsumsätze mit Tee übersteigen die Kaffeeumsätze allerdings noch immer um etwa das Zehnfache.

Zhu Danpeng ist Analyst von Chinas Lebensmittelindustrie. Er sagt, die Kunden im Alter über 45 gingen noch immer ins Teehaus. Die jüngere Generation bevorzuge aber Kaffeebars, die sie für stylischer halte.

"Cafes sind moderner und passen zum Stadtleben. Teehäuser erscheinen dagegen altmodisch", sagte Liu. Er hat sich während seiner Studienzeit in Europa in Kaffeebars verliebt. "Zuhause trinke ich aber Tee", fügte er hinzu.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Starbucks,China,Kaffeemarkt,Lebensstil