Studie

​China wird attraktiver für globale Talente

19.12.2017

Während in den USA die Zahl der internationalen Studenten aufgrund der konservativen Einwanderungspolitik zurückgeht, schreiben sich immer mehr Menschen an chinesischen Hochschulen ein, die meisten aus Anrainerstaaten der Seidenstraßeninitiative, wie chinesische Denkfabriken berichten.



 Ein Blick auf das 16. Forum für chinesische Fachkräfte aus Übersee in Sichuan

 

Das Center for China and Globalization (CCG), ein unabhängiger Thinktank, das Institut für Entwicklung der Südwest-Universität für Wirtschaft und Finanzen und der Akademische Verlag der Sozialwissenschaften haben am Montag in Beijing den Jahresbericht über die Entwicklung von chinesischen Studenten im Ausland vorgestellt.

 

Im Studienjahr 2016/2017 sind 1,08 Millionen Studenten aus aller Welt zum Studium in die USA gekommen, 3,4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Im vergangenen Jahr betrug der Anstieg noch 7,1 Prozent. Dies ist der erste Rückgang seit dem Semester 2006/2007.

 

Für CCG-Gründer Wang Huiyao liegt der Grund in der konservativen Visa- und Einwanderungspolitik von Donald Trump. „Die Schwierigkeiten bei der Beantragung eines H1B-Visums zur Aufnahme eines Hochschulstudiums haben zugenommen. Das Einreiseverbot für Muslime tat sein Übriges“, sagte er laut der Global Times. Das H1B-Visum richtet sich an qualifizierte Fachkräfte, die zur Arbeitsaufnahme in die USA kommen.

 

Für chinesische Studenten sind Sicherheitsbedenken ein weiterer Grund. Die Fälle, in denen chinesische Studenten verschwunden sind oder ermordet wurden, haben in den vergangenen Jahren zugenommen. Auch die Zahl der Fälle, in denen chinesische Staatsbürger konsularischen Schutz in Anspruch nehmen mussten, ist gestiegen. Sicherheitsbedenken sind daher ein wesentlicher Grund, warum chinesische Eltern zögern, ihre Kinder zum Studium ins Ausland zu schicken, hieß es in dem Bericht.

 

Andererseits steigt die Zahl der Personen, die ein Auslandsstudium in China, Australien oder Kanada absolvieren. China ist das drittgrößte Aufnahmeland für Studenten aus aller Welt, hinter den USA und Großbritannien. Im Jahr 2017 kamen 442.773 internationale Studenten nach China, ein Anstieg von 11,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

 

Ein zentraler Grund für die steigende Beliebtheit von China ist die Seidenstraßeninitiative. Die Bemühungen des Landes, den akademischen Austausch durch Stipendien zu verstärken, sei eine wesentliche Errungenschaft des Projektes, sagte Wang. Der Zugang von Studenten aus Thailand, Pakistan, Indonesien und Laos ist um mehr als 20 Prozent gestiegen. Doch in Sachen Soft Power hinke China noch hinterher. „Es gibt mehr als 300 herausragende Persönlichkeiten der Welt, darunter Staatschefs, Premierminister und weitere Politiker, die an amerikanischen Hochschulen graduiert haben, doch nur eine Handvoll haben ihren Abschluss an einer chinesischen Universität gemacht. Wir müssen uns stärker bemühen, für ausländische Spitzenkräfte attraktiv zu werden. Die Seidenstraßeninitiative könnte der Schlüssel dazu sein“, sagte Wang.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: ​China,globale Talente,USA, Studium