Einem Bericht von Bloomberg News zufolge führt China Gespräche mit Finnland über ein Hochgeschwindigkeits-Telekommunikationskabel, das Europa und Asien durch den Arktischen Ozean verbinden soll.

Das Staatsunternehmen China Telecom habe im September erstmals Interesse an dem Kabelprojekt bekundet, im März seien vom chinesischen Ministerium für Industrie und Informationstechnologie Beamte zu der ersten Sitzung des Projekts entsandt worden, so Bloomberg am Mittwoch unter Berufung auf finnische Beamte.

Das finnisch geführte Projekt will ein 10.500 Kilometer langes Glasfaserkabel im Meeresboden von Japan und China über Kirkenes in Norwegen, der Kola-Halbinsel in Russland und Finnland nach Mitteleuropa verlegen.

Das Kabel könnte bereits 2020 die schnellste Datenverbindung zwischen Asien und Europa sein. Die Cinia Group Oy, ein finnisches staatseigenes Unternehmen für Informations- und Kommunikationstechnologie, schätzt die Kosten für den Bau des Kabels auf 700 Millionen Euro.

China Telecom sagte Bloomberg, dass es offen für eine „Win-win-Kooperation“ sei, aber es noch keine konkreten Pläne für das Projekt gebe.

Eine Studie des ehemaligen finnischen Premierministers Paavo Lipponen im vergangenen Jahr hat gezeigt, dass das Projekt sowohl „politisch als auch technologisch machbar“ sei und Russland, China, Japan und Norwegen daran interessiert seien.

Im Juni hat China offiziell eine Seeroute in die „Belt and Road“-Initiative aufgenommen, die China über den Arktischen Ozean mit Europa verbindet. Die „Belt and Road”-Initiativesoll durch massive Investitionen in Eisenbahnen, Häfen und andere Infrastruktur den Handel zwischen Asien, Europa und Afrika verstärken.

Im vergangenen Monat ist Finnland als erstes nordisches Land der chinesischen „Belt and Road“-Initiative beigetreten, indem es eine direkte Güterzugverbindung zwischen der finnischen Stadt Kouvola und Xi'an in der Provinz Shaanxi eingerichtet hat.