Der Plan zur Entwicklung der Buchtenregion bei Guangdong, Hongkong und Macau wird keine verbindlichen Wachstumsvorgaben enthalten, sondern Fortschritte in Schlüsselbereichen wie Handel und Innovation anhand einer Reihe von Indizes messen.

Zhuhai-Hongkong-Macao-Brücke

Die Gegend ist eine von drei Regionen, deren strategischer Entwicklung die Regierung in Beijing dieses Jahr besondere Priorität einräumt, wie aus einem Dokument der Nationalen Kommission für Entwicklung und Reform hervorgeht. Demnach soll die Region bis zum Jahr 2035 ein weltweit führendes Zentrum für Innovation, Technologie, Wirtschaft und Handel werden.

Es wird erwartet, dass die Region eine entscheidende Rolle in der Weltwirtschaft spielen wird. Dies gelinge durch eine Integration der Standortvorteile und des rechtlichen Rahmenwerks, sagte Zhang Xiaoqiang, der Vizevorsitzende des China-Zentrums für Internationalen Wirtschaftsaustausch, der bei der Erstellung des Entwicklungsplanes für die Region beratend tätig war.

Um das Ziel bis zum Jahr 2035 erreichen zu können, wird die Regierung einen besonderen Schwerpunkt auf die Verbesserung der regionalen Infrastruktur legen, den Zugang für Fachkräfte erleichtern, die regionalen Finanzmärkte besser miteinander vernetzen und die Internationalisierung des Renminbi weiter fördern, sagte Zhang.

Bestehende Häfen würden neue Aufgaben erhalten, um die Nachfrage nach in- und ausländischen Kunden besser erfüllen zu können, sagte Zeng Pan, der stellvertretende Leiter des Entwicklungsbüros der Guangzhouer Mingzhu-Buchtregion. „Für China hat die Erreichung von Wachstumszielen nicht mehr so hohe Priorität. Dies ist ein wesentlicher Unterschied zu früher“, sagte er.

Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt hat auf der Zentralen Konferenz zur Wirtschaftsplanung im vergangenen Dezember den Schwerpunkt seiner Wirtschaftspolitik verlagert. Im Mittelpunkt stehen nicht mehr möglichst hohe Wachstumszahlen, sondern vor allem ein Wirtschaftswachstum von hoher Qualität. Der Erfolg der Maßnahmen wird durch ein Bündel aus Indizes gemessen, zum Beispiel durch den Anteil der Ausgaben in den Bereichen Forschung und Entwicklung am Bruttoinlandsprodukt, erläuterte Zhang.

„Der Plan ist lediglich eine grobe Agenda für das, was notwendig ist, um die Region in einen weltweit führenden Wirtschaftsplatz zu verwandeln“, sagte er. „Es gibt keinen besonderen Zeitplan. Durch den Verzicht auf konkrete Wachstumsziele erhalten die Lokalregierungen mehr Freiraum, um den regulatorischen Rahmen zu verbessern, regionale Ungleichgewichte zu reduzieren und Hongkong enger an die Wirtschaft des Festlandes zu binden“, erläuterte er.