Meinung

Experten kritisieren Bannon, der China mit Nazi-Deutschland vergleicht

08.01.2018

Der Vergleich Chinas mit Deutschland unter den Nazis, den Steven Bannon in einen explosiven Buch über die Präsidentschaft Trumps angestellt hat, ist bei chinesischen Experten auf heftige Kritik gestoßen. Sie sehen darin die Angst der amerikanischen Eliten vor dem Aufstieg Chinas. 


Steven Bannon vergleicht China mit Nazi-Deutschland 


Im umstrittenen Buch des amerikanischen Journalisten Michael Wolff, Fire and Fury: Inside the Trump White House, wird Bannon mit dem Satz zitiert, dass China im Begriff sei, ein neues Nazi-Deutschland zu werden.

"China ist dort, wo Deutschland unter den Nazis 1929 bis 1930 stand," soll Bannon gesagt haben. "Die Chinesen sind wie die Deutschen das vernunftbegabteste Volk der Welt. Aber wehe, wenn diese Vernunft aussetzt! Dann werden sie ausflippen wie die Deutschen in den 30er Jahren. Du produzierst einen ultranationalisten Staat, und wenn du ihn dann hast, wirst du die Geister, die du riefst, nicht mehr los." 

Bannon bezeichnete China auch als den wahren Feind der USA und die wichtigste Front in einem neuen Kalten Krieg. "Wir kriegen China nicht in den Griff, wir kriegen gar nichts in den Griff,"sagte er. 

"Bannons extremistische Wortwahl offenbare, dass die amerikanischen Eliten China als eine große Herausforderung für eine durch die USA angeführte Weltordnung betrachten. Sie behandeln China als potenziellen Zerstörer der Stabilität und des Wohlstandes der Welt, und verdrehen die diplomatischen Bemühungen Chinas," meint Diao Daming, Professor an der Beijinger Renmin-Universität in einem Gespräch mit der Global Times

Diao stellt fest, dass diese Rede die Sorgen der Eliten über die Rezession der amerikanischen Wirtschaft und dem seit einigen Jahren zu beobachtenden Aufstieg Chinas widerspiegele. 

Bannon sei schon seit langem sehr kritischen gegenüber China eingestellt und verbreite die These, dass China eine Gefahr darstelle, sagte Li Haidong, Professor an der Chinesischen Universität für Außenbeziehungen im Institut für Internationale Beziehungen.

Als eine radikale Figur in der politischen Arena sei Bannon zu einer wilden Anti-China Rhetorik entschlossen und rufe die USA dazu auf, eine härtere Gangart gegenüber China einzuschlagen.

Seit der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen den beiden Ländern im Jahre 1979 haben die USA den Chinesen “Investitionen, Technologien und Märkte” zur Verfügung gestellt. Alles in der Hoffnung, China in die politische Odnung des Westens integrieren zu können. 


Mit dem Aufstieg Chinas zu einer Weltmacht hätten die politischen Eliten der USA jedoch schrittweise ihr Vertrauen in die eigene Macht verloren und riefen nun die amerikanische  Regierung dazu auf, China als einen strategischen Konkurrenten einzustufen. Steven Bannon rufe zu einem Strategiewechsel auf und kritisiere Trumps Haltung gegenüber China als “nicht hart genug”, sagte Li.

Nach Darstellung von Breitbart News, einer extrem rechten Website, die von Bannon geleitet wird, verglich Bannon Anfang Dezember in Japan in einer Ansprache China mit Nazi-Deutschland und bezeichnete die USA als einen “de facto Tributstaat Chinas”. Er rief zu einem Zusammengehen der USA mit deren ostasiatischen Verbündeten auf, um die "beunruhigenden",  "dreisten" and "weltweiten" Ambitionen Chinas zu zügeln.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Bannon,Nazi-Deutschland,Trump