Jangtse-Wirtschaftsgürtel stellt Natur über schnelles Wachstum

08.01.2018

Der Wirtschaftsgürtel entlang des Jangtse-Flusses umfasst 20 Prozent von Chinas Landfläche und 40 Prozent der Bevölkerung, von der südwestchinesischen Provinz Yunnan bis Shanghai im Osten. Er spielt eine wichtige Rolle beim Abbau des Wohlstandsgefälles in Chinas östlichen, zentralen und westlichen Gebieten. 

Im ersten Dreivierteljahr 2017 erzielten die elf Provinzen entlang des Flusses ein durchschnittliches Wachstum des Bruttoinlandsproduktes von über acht Prozent. Das starke Wirtschaftswachstum hatte jedoch einen hohen Preis für die Umwelt. Es wurde überwiegend durch traditionelle Industrien erzielt. 

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Es gebe entlang des Mittel- und Unterlaufes des Jangtses viele Chemie- und Stahlunternehmen, sagte Wang Xiangrong. Er ist Direktor des Zentrums für Städtische Öko-Planung und Design an der Fudan Universität. Viele von ihnen hätten industrielle Abfälle und auch verbotene Gifte einfach in den Fluss gepumpt. Dadurch sei ein Gesundheitsrisiko für die in der Umgebung wohnenden Bürger entstanden. 

Im letzten Juni hat die chinesische Regierung eine Umweltschutz-Richtlinie für die Wirtschaftszone entlang des Jangtse-Flusses für das kommende Jahrzehnt genehmigt. Darin wird betont, die Regierungen und Firmen vor Ort sollten immer das große Ganze vor Augen haben. 

Die örtlichen Behörden haben die Anstrengungen für den Umweltschutz verstärkt. Etwa 500 verseuchte Wassergebiete sind saniert worden. Die Wasserqualität des Jangtse-Flusses hat sich in den zurückliegenden drei Jahren gebessert. 

In der Stadt Yichang in der Provinz Hubei hat die Lokalregierung mit Fabriken zusammengearbeitet, um sie sauberer zu machen. 

"Unsere Yichang-Fabrik ist zum Beispiel in Zusammenarbeit mit den chinesischen Behörden eine Fabrik geworden, die keine Kohlendioxid-Emissionen mehr erzeugt", sagte Stephane Rinderknech, Geschäftsführer von L'Oreal China. 

Die Stadt hat jedoch auch einige Chemiefabriken entlang des Flusses, die die Umwelt stark verschmutzt haben, geschlossen. Alleine 2017 waren es 25. 

Für die Lokalregierungen haben diese Maßnahmen auch einen Preis. Sowohl das Steueraufkommen, als auch das industrielle Wachstum ist in Yichang im vergangenen Jahr zurückgegangen. Dies liegt daran, dass die Stadt sehr auf diese traditionellen Industrien angewiesen war, um Wachstum zu erzeugen. Dies ist einer der Gründe, warum der Abbau von Umweltverschmutzung eine so schwierige Aufgabe ist. 

Wang glaubt jedoch, das müsse nicht so sein, denn Chinas Fertigungssektor werde modernisiert. Etwa 45.000 High-Tech-Firmen sind in den Gebieten entlang des Jangtse-Flusses entstanden. 

"Jeder Industriezweig hat einen Lebenszyklus. Hochtechnologie und die Industrien für regenerative Energien sind auf dem aufsteigenden Ast. Industrien, die durch einen hohen Verbrauch an Wasser und Energie gekennzeichnet sind, sind dagegen auf dem absteigenden Ast", sagte Wang.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Wirtschaftsgürtel,Jangtse-Fluss,Umweltschutz