Iran "überdenkt" Zusammenarbeit mit internationaler Atombehörde falls die USA von der Einigung abgehen

09.01.2018

Der Leiter des iranischen Atomprogramms hat am Montag zu erkennen gegeben, dass sein Land die  Regelung mit der Atomaufsichtsbehörde der Vereinten Nationen (IAEA) überdenken könnte, falls die USA nicht länger mehr ihren Verpflichtungen aus der Abmachung nachkommen würden. Dies berichtet die Iran Daily.

 

"Wenn die USA nicht ihren Verpflichtungen aus dem JCPOA, dem so genannten Atomdeal, nachkommen, könnte die iranische Regierung Schritte setzen, die sich auf die Zusammenarbeit mit der internationalen Atombehörde auswirken würden", sagte Ali Akbar Salehi gegenüber dem Generaldirektor der IAEA, Yukiya Amano bei einem Telefongespräch.

 

Ferner sagte der stellvertretende Außenminister des Iran, Abbas Araqchi, dass Washington letztes Jahr versucht habe,  den Atomdeal zu zerschlagen und sie könne dies in den nächsten Tagen wieder versuchen.

 

"Es ist nun länger als ein Jahr her, dass der US-Präsident mit aller Kraft versucht hat, den JCPOA auszuhebeln", sagte Araqchi und fügte hinzu, dass "wir im Iran auf alle Eventualitäten eingestellt sind."  

 

Wenn die US-Regierung den Vertrag bricht, "wären die internationale Gemeinschaft und unsere Region die größten Verlierer, denn dann wäre eine gute Erfahrung in der Weltpolitik zunichte gemacht", sagte er.

 

"Ohne den JCPOA wird unsere Region nicht zu einem sichereren Ort", hob er hervor.

 

Am 13. Oktober hatte Trump angekündigt, die Einhaltung des im Jahre 2015 erreichten Atomdeals durch den Iran nicht zu bestätigen. Dieser Schritt bedeutete nicht automatisch den Rückzug der USA aus der Regelung, eröffnete dem US-Kongress aber ein sechzigtägiges Fenster, um erneut Sanktion zu verhängen, auch wenn dies gegen den Atomdeal verstieße. In den vergangenen zwei Monaten hat der Kongress jedoch keine Schritte in dieser Richtung unternommen, damit liegt der Ball wieder in der Spielhälfte des US-Präsidenten, der Mitte Januar darüber befinden muss, ob er erneut Sanktionen gegen den Iran verhängen möchte.

 

Die Einigung mit dem Iran im Atomstreit wurde unter Mitwirkung der sechs Weltmächte Großbritannien, Frankreich, Russland, den USA und Deutschland im Juli 2015 erzielt.

 

Bislang hat der Atomdeal dabei geholfen, die Atomkrise einzudämmen und zur Nichtverbreitung von Atomwaffen beigetragen. Die IAEA, die mit der Aufsicht betraut ist, hat acht Mal die Einhaltung der Regelung durch den Iran bestätigt.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Iran,IAEA,Sanktion,Atomdeal