Esskultur: Restaurants machen Reibach mit gefälschtem Eselfleisch

11.01.2018

In Hejian, der „Heimat des Eselsburgers" in der Provinz Hebei, wurden stadtweit Inspektionen gestartet. Der Grund: Es waren Hunderte von „Fleisch-Werkstätten" entdeckt wurden, die gefälschtes Eselfleisch herstellen und verkaufen.




Die Stadtregierung hatte beschlossen durchzugreifen, weil Reporter der Beijing News herausgefunden hatten, dass viele Unternehmen aus billigem Fleisch von Maultieren, Pferden und Schweinen illegale Fake-Produkte hergestellt haben.

Laut den Beijing News verkauften Restaurants und andere Geschäfte das gefälschte Fleisch landesweit zu einem Preis von etwa 40 Yuan (5,14 Euro) pro Kilogramm. Das ist weniger als die Hälfte des Preises von echtem Eselfleisch.

Hejian liegt etwa 200 Kilometer südlich von Beijing und ist berühmt für lürou huoshao, einen traditionellen Snack aus Eselfleisch in einem gebackenen Weizenbrötchen. Die Stadt ist auch eine wichtige Quelle für Eselfleisch, vor allem in Nordchina.

„Dennoch ist ein großer Teil des Eselfleisches nicht echt. Tatsächlich wird es aus dem Fleisch von Maultieren, Pferden und sogar Schweinen hergestellt, das zusammen mit Lebensmittelzusatzstoffen gekocht wird, um das Fleisch nach Esel riechen zu lassen", so der Bericht der Beijing News.

Von Hejians mehr als 300 Familienbetrieben, die Fleisch verarbeiten, haben nur wenige Firmenlizenzen. Und sogar einige dieser lizensierten Betriebe produzieren gefälschtes Eselfleisch, um es nach Peking sowie in die Provinzen Hebei, Henan, Shandong und Anhui zu verschiffen, heißt es in der Zeitung.

Der Besitzer einer „Fleisch-Werkstatt", der nur Zhao genannt wird, sagte, dass etwa 20 Tonnen Eselsfleisch mit drei Lastwagen täglich von Hejian nach Beijing transportiert werden, von wo das Fleisch dann an verschiedene Restaurants geliefert wird.

Zhao sagte, nur 30 Prozent des Fleisches seien echt. „Die normalen Verbraucher können den Unterschied nicht erkennen, weil es genauso schmeckt wie das Original", fügte er hinzu.

Nach Angaben von Mitarbeitern anderer „Fleisch-Werkstätten" wird das von ihnen verwendete Maultier- und Pferdefleisch tiefgefroren importiert, während das Schweinefleisch aus den Provinzen Jiangxi und Shandong gekauft wird.

Im Durchschnitt liegen die Kosten für ein Kilogramm dieses Fleisches bei etwa 20 Yuan, also 2,6 Euro. Nach der Verarbeitung zu gefälschtem Eselfleisch, kann es für mindestens 40 Yuan (5,2 Euro) verkauft werden, was einen satten Gewinn ergibt.

Der Preis für echtes Eselfleisch liegt zwischen 96 und 150 Yuan pro Kilogramm (zwischen 12,4 und 15,4 Euro), da die Aufzucht von Eseln zeitaufwändig und schwierig ist.

Die Behörden in Hejian hielten am Montag eine Notfallkonferenz ab, um sich mit der Angelegenheit zu befassen. Sie starteten eine Kampagne, um alle fleischverarbeitenden Betriebe zu inspizieren.

„Unternehmen, die ohne Lizenz arbeiten, werden sofort geschlossen, und die Verantwortlichen werden nach dem Gesetz bestraft", sagte die Stadtregierung in einer Erklärung: Beamte, bei denen festgestellt werde, dass sie in ihrer Kontrolltätigkeit versagt haben, müssten ebenfalls mit Strafen rechnen.

Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: CRI

Schlagworte: Hejian, Eselburger, gefälschtes Eselfleisch