Nordkorea kritisiert südkoreanischen Präsidenten wegen Lobes für US-Regierung

15.01.2018

Nordkorea hat am Sonntag den südkoreanischen Präsidenten Moon Jae-in scharf wegen dessen lobender Worte für die Rolle der USA beim Zustandekommen des innerkoreanischen Dialogs kritisiert.

 


Die offiziöse Korean Central News Agency (KCNA) aus Pjöngjang schrieb in einem Kommentar, dass "aus Südkorea iunheilverkündende Äußerungen zu hören sind, welche die Atmosphäre der Aussühnungsgespräche gefrieren lassen."  Die Nachrichtenagentur spielt damit auf die Neujahrsansprache des südkoreanischen Präsidenten Moon Jae-in von letzter Woche an.

 

KCNA wirft Moon vor, dem US-Präsidenten Donald Trump dafür zu danken, dass es ihm gelungen sei, durch Erhöhung des Drucks und die Verhängung von Sanktionen Nordkorea an den Verhandlungstisch zu zwingen. Moons Aufruf zu einer “Denuklearisierung” der koreanischen Halbinsel als Endziel der Gespräche wird ebenfalls scharf kritisiert.

 

"Es versteht sich von selbst, dass die Neujahrsansprache des ranghöchsten Südkoreaners dazu dient, sich bei seinem unzufriedenen Herren einzuschmeicheln," heißt es in ungewöhnlich harschen Worten an die Adresse Moons eine Woche nach Aufnahme der ersten hochrangigen Gespräche zwischen den beiden Korea seit mehr als zwei Jahren.

 

Unter Hinweis darauf, dass beide Seiten "gerade damit begonnen haben, die zarte Flamme der Aussöhnung anzufachen," kritisiert der Kommentar Moons Haltung, die "Zweifel an seiner Absicht erwecke, die Beziehungen zwischen dem Norden und dem Süden zu verbessern und vertrauensbildende Maßnahmen zu ergreifen."

 

Die Gespräche hatten bereits zu einer Absprache über die Teilnahme Nordkoreas an den Olympischen Winterspielen im südkoreanischen Pyeongchang geführt und zur Absichtserklärung, die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel abzubauen.

 

KCNA beschuldigt Südkorea, den USA die Entsendung eines weiteren atomargetriebenen Flugzeugträgers – die USS Stennis – in den westlichen Pazifik zu gestatten. Dies widerspreche der Ankündigung, während der Olympischen Spiele auf Militärmanöver zu verzichten.


"Wir werden wie seit eh und je alles unternehmen, um die Beziehungen zwischen dem Norden und dem Süden zu verbessern, aber wir werden niemals schäbigen Handlungsweisen, die geeignet sind, diese Bemühungen erkalten zu lassen, tatenlos zusehen. Der Süden sollte wissen, dass der Eisenbahnzug, der unsere Mannschaft zu den Olympischen Spielen bringen soll, noch immer in Pjöngjang steht," warnte die Nachrichtenagentur.

Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Nordkorea,Moon,Trump,Denuklearisierung