Chinesische Regierung fordert fairen Marktzugang für Unternehmen

18.01.2018

Die Nachricht, dass amerikanische Parlamentarier den Telekom-Riesen AT&T dazu gedrängt hätten, seine Geschäftsbeziehungen zu Huawei Technologies abzubrechen, hat in beiden Ländern für erhebliches Aufsehen gesorgt. Ähnlich ist die Reaktion auf die Zurückweisung von Plänen des chinesischen Konzerns China Mobile hinsichtlich eines Markteintritts in den USA.

Reuters berichtete am Dienstag, dass einige amerikanische Parlamentarier gegenüber Unternehmen angedeutet hätten, dass deren Geschäftsbeziehungen zu Huawei oder China Mobile dem Erhalt von Regierungsaufträgen abträglich sein könnten.

Senatoren und Abgeordnete des Repräsentantenhauses hätten demnach gefordert, dass AT&T, der Welt größter Telekomanbieter, seine Zusammenarbeit mit Huawei bezüglich der Standards für das Hochgeschwindigkeits-Internet der fünften Generation einstelle. Betroffen wäre auch der Vertrieb von Huawei-Geräten durch Cricket, einem Subunternehmen von AT&T. Die Reuters Meldung beruht auf Aussagen zweier ungenannter Mitarbeiter des US.Kongresses.

Lu Kang, Sprecher des chinesischen Außenministeriums, sagte am Dienstag in Beijing, dass die chinesische Regierung Unternehmen stets dazu ermutigt habe, im Ausland zu investieren und sich in Übereinstimmung mit den Prinzipien der freien Marktwirtschaft, internationalen Regeln und lokalen Gesetzen und Bestimmungen auf fremden Märkten zu bewegen.

"Wir hoffen, dass die betreffenden Länder einen fairen Marktzugang garantieren und für chinesische Unternehmen ein günstiges Umfeld schaffen werden," fügte Lu hinzu.

Letzte Woche befürwortete der Kongressabgeordnete Mike Conaway aus Texas neben einer Reihe anderer Parlamentarier den Defending US Government Communications Act. Diese Gesetzesvorlage untersagt der US-Regierung die Anschaffung oder die Anmietung von Produkten und Dienstleistungen der Firmen Huawei, ZTE und deren Töchterunternehmen.

In einer Stellungnahme sagte Conaway: "Würden wir es Huawei, ZTE und anderen mit diesen Anbietern verbundenen Unternehmen gestatten, Zugang zu den Kommunikationssträngen der amerikanischen Regierung zu erlangen, wäre dies gleichbedeutet mit einer Einladung an die Chinesen, alle Aspekte unseres Lebens zu überwachen."

Daniel Ikenson, Direktor des Herbert A. Stiefel Center for Trade Policy Studies unter der Denkfabrik Cato, sagte, dass der Ausschluss von Produkten von Huawei und ZTE bestenfalls ein Gefühl falscher Netzsicherheit hervorbrächte, weil er einzigartige Bedrohungen durch diese Unternehmen suggerieren würde.

"Tatsache ist jedoch, dass es viele fragwürdige Marktteilnehmer gibt und bei sehr vielen Telekomprodukten  Sicherheitslücken vorliegen, ganz gleich, von wem sie hergestellt und vertrieben werden," sagte er gegenüber China Daily am Dienstag.

"Wir brauchen einen klügeren Weg, um zur Cybersicherheit zu gelangen", fügte er hinzu.

Gary Hufbauer, Wissenschaftler am Peterson Institute for International Economics in Washington, verlieh seiner Befürchtung Ausdruck, dass die Vereinigten Staaten und China willens seien, digitale Barrieren gegenüber ihren Unternehmen zu errichten.


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Marktzugang, AT&T, Huawei