Chinas jahrzehntelange Bemühungen zur Abschaffung der Metro-Karte

22.01.2018

Heutzutage tragen die Menschen zu viele Karten in ihren Taschen. Kreditkarten, Mitgliedskarten und Karten für öffentliche Verkehrsmittel.

 


Im Laufe der zurückliegenden zehn Jahre haben chinesische Pendler auf vielfältige Weise versucht, die U-Bahn-Karte loszuwerden. Sie soll durch Smartphones ersetzt werden.

 

Jetzt wird der Traum langsam wahr. Die U-Bahn-Betreiber einiger Städte haben elektronische Pässe eingeführt.

 

Der letzte unter ihnen ist die U-Bahn Shanghai. Sie hat am Samstag einen Pass mit QR-Code eingeführt.

 

Aber nicht alle Städte gehen denselben Weg. Andere Städte haben andere Lösungen.

 

Eine Karte weniger aber eine App mehr

 

Die Lösung von Shanghai ist eine mobile App namens "METROpolis". Sie zeigt auf dem Telefon einen QR-Code an. Das Unternehmen hat Scanner an den Eingängen zur U-Bahn installiert, die den Code lesen.

 

Schön daran ist, dass "keine Internet-Verbindung nötig ist", besagt die Webseite des Unternehmens.

 

Die Pendler können ihren Fahrpreis mit weitverbreiteten Online-Bezahldiensten, wie Alibabas Alipay oder UnionPay, begleichen. UnionPay ist der jüngste Herausgeber von Kreditkarten in China.

 

Die Installation einer weiteren App auf dem Telefon kann aber für viele Leute auch lästig sein. Gibt es irgendwelche "neutralen" Lösungen, für die man nichts "zusätzlich" installieren muss?

 

Karte im Telefon - sprichwörtlich

 

Bevor die Städte E-Pässe eingeführt haben, haben einige kluge Leute bereits einen eigenen Weg gefunden, mit ihrem Mobiltelefon durch die Eingangsschleusen zu gelangen.

 

Die am einfachsten zu verstehende Lösung gibt es bereits seit mehr als zehn Jahren: Man steckt die U-Bahn-Karte einfach zwischen das Telefon und seine Hülle und schon hat man einen Telefon-Pass.

 

Ein "technischerer" Weg, um dasselbe zu erreichen, besteht darin, die U-Bahn-Karte aufzubrechen. Dann entnimmt man das einzige Teil, das eine Funktion trägt. Das ist üblicherweise eine Metall-"Marke", die den Drehkreuz-Sensor aktiviert.

 

Die eigentliche Technologie für ein Telefon, die den U-Bahn-Pass nachbilden kann, heißt "Near-Field Communication (NFC)". Sie ist die Zauberei hinter der Funktion "Öffnen durch Drüberziehen".

 

Sie funktioniert ähnelt einem Radio- oder Telefonsignal. Die Energie ist jedoch sehr gering, um die Reichweite auf Millimeter zu beschränken.

 

Heutzutage haben viele Telefone auch NFC-Chips integriert. Einige dieser Chips können programmiert werden, um als U-Bahn-Karte zu dienen.

 

So hat es die U-Bahn in Beijing gemacht.

 

Die NFC-Lösung bietet ein natürlicheres Gefühl. Sie behält den Vorgang des Drüberziehens bei.

 

Das hat allerdings einen Nachteil: iPhones unterstützen das nicht. Apples Telefon hat eine andere Art von NFC-Chip. Seine Verwendung ist auf den Einsatz von Apple Pay beschränkt.

 

Auch die Lösung von Shanghai wird von einer Reihe von Telefonen nicht unterstützt. Das liegt daran, dass das System Bluetooth Low Energy (LE) verwendet. Damit sollen Hacker-Angriffe vermieden werden. Viele ältere Telefone verfügen jedoch nicht über Bluetooth LE.

 

Gibt es einen Weg, alle Telefone ohne zusätzliche Apps zu unterstützen? Für die Menschen in Alibabas Heimatstadt Hangzhou lautet die Antwort "ja". Das U-Bahn-System der Stadt arbeitet mit Alipay zusammen, das fast jeder in der Stadt nutzt.

 

Es gibt viele andere Städte mit U-Bahnen, die bisher noch keine Pläne haben, einen E-Pass zu unterstützen. Vielleicht ist es noch immer keine schlechte Idee, die Karte einfach auf die Rückseite des Telefons zu kleben und auf eine bessere Lösung zu warten.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Metro-Karte,Smartphone,QR-Code