Tourismus und Kultur werden kombiniert

15.03.2018

Chinas oberste Aufsichten für kulturelle und Tourismus-Angelegenheiten werden zusammengeschlossen, wenn ein Entwurf eines Reformplanes des Staatsrats beschlossen wird.

 

Der Plan wurde am Dienstag veröffentlicht. Laut dem Plan würden das Ministerium für Kultur und die Staatliche Tourismusverwaltung Chinas zusammengeschlossen. Dadurch entstünde ein neues Ministerium, das für Kultur und Tourismus zuständig wäre. Die Vorlage muss noch vom 13. Nationalen Volkskongress gebilligt werden.

 

Ein Dokument des Staatsrats besagt, die vorgeschlagene Veränderung sei erarbeitet worden, um die Entwicklung der beiden Bereiche besser koordinieren zu können. Auch der Einfluss chinesischer Kultur als Ganzes solle gesteigert werden.

 

Das neue Ministerium werde auch Gesetze erlassen, Umfragen organisieren, kulturelle Ressourcen schützen und den Tourismusmarkt regulieren. Darüber hinaus solle der kulturelle Austausch mit dem Ausland verbessert werden, besagt das Dokument.

 

"Die Veränderung wird es erlauben, besser zu planen und einen allgemeinen Weg vorgeben, um den Schutz von Chinas kulturellem Erbe mit der Entwicklung des Tourismus in Einklang zu bringen", sagte He Yun'ao. Er ist Professor für kulturelles Erbe an der Nanjing-Universität.

 

In der Vergangenheit hätten sich Probleme ergeben, wenn kulturelles Erbe und die Tourismusverwaltung "ihren eigenen Ton vorgegeben" hätten, sagte er. "Einige ihrer Vorschriften haben einander sogar widersprochen."

 

Dennoch würden die beiden Bereiche voneinander abhängen, fügte He hinzu. Seine Forschungen hätten gezeigt, dass etwa 80 Prozent des Tourismusmarkts in der Provinz Jiangsu von dem historischen Erbe abhingen. In der Gegend um die Drei Schluchten am Jangtse Fluss seien es mindestens 60 Prozent, sagte er.

 

"Schutz des Erbes bedarf auch einer besseren Nutzung der kulturellen Ressourcen, um mehr Unterstützung zu bieten", sagte der Professor.

 

In alten Gemeinden und Orten, die historische Relikte zu bieten haben, habe es oft erbitterte Diskussionen darüber gegeben, ob neue Gebäude gebaut werden sollten, die für die Touristen besser wären. "Die Reform berücksichtigt auch Chinas schnelle soziale Fortschritte und fasst das große Ganze ins Auge. Später werden unter den neuen Rahmenbedingungen vollständigere Gesetze erlassen werden", sagte He.

 

Wei Xiaoan ist ein erfahrener Analyst der Tourismusindustrie. Er fügte hinzu: "Der Kultursektor stützt sich auf Ideale der Bewahrung. Der Tourismus hat sein Schwergewicht auf dem Markt. Trotz der beiden Sichtweisen können sie ein gemeinsames Ziel verfolgen, nämlich den Lebensunterhalt der Menschen."

 

Er sagte, er erwarte, dass künftige Maßnahmen dazu beitrügen, den Boom bei der kulturellen Entwicklung und den "All-for-One Tourismus" in Einklang zu bringen. Dieser Tourismus ist in den letzten Jahren propagiert worden als Weg, ein Gebiet in ein umfassendes Touristenziel statt nur eine Ansammlung einzelner Plätze umzugestalten.

Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Tourismus,Kultur,Reformplan,Staatsrat