Software-Gigant glaubt an Schub durch Made in China 2025

16.03.2018

Mark Gibbs, Präsident von SAP Greater China, ist der Ansicht, dass "Made in China 2025" dem deutschen Software-Unternehmen neue Chancen eröffnen wird. Die Strategie gebe den nationalen Bemühungen um eine Modernisierung der industriellen Fertigung neue Impulse.


Mark Gibbs, Präsident von SAP Greater China


"Als weltweit größter Hersteller wird China an der Spitze der Veränderungen stehen, die vor uns liegen", sagte Gibbs. "Das Land arbeitet hart daran, nicht nur in der Produktion stark zu bleiben, sondern auch die Kapazitäten auf ein neues Niveau der Innovation zu heben und die Wertschöpfungskette voranzutreiben."

Laut Gibbs verfügt China heute über ausgeklügeltere Technologien, bessere Produkte, effizientere Dienstleistungen und mehr Innovationen. Aber lokale Unternehmen, die wettbewerbsfähig bleiben wollen, müssten intelligent handeln. „China konzentriert sich mehr auf Qualität und nachhaltiges Wachstum, was von industriellen Neuerungen und strukturellen Veränderungen angetrieben wird. Wir glauben, dass diese Richtung einen deutlich positiven Einfluss haben wird und viele Chancen bietet", so Gibbs weiter.

In den Augen der erfahrenen Führungskraft betrifft die Strategie "Made in China 2025" vor allem die intelligente Fertigung – eine Idee, die nicht leicht zu fassen und zu verstehen ist, weil es nur wenige Dinge gibt, die komplexer sind als die Gesamtheit einer globalen Lieferkette.

"Bei der intelligenten Fertigung geht es im Wesentlichen darum, intelligente Systeme miteinander zu verbinden. Das ist möglich dank der Digitalisierung, die es erlaubt, nicht verfügbare und nicht zugängliche Daten in Lieferketten, sowie Herstellungs- und Vertriebsprozessen besser zu nutzen", sagte Gibbs.

Derartig vernetzte Systeme teilen Daten in der ganzen Lieferkette wie etwa Informationen der Lieferanten über benötigte Spezifikationen und Mengen. Sie ermöglichen aber auch eine vorausschauende Wartung, die Ausfallzeiten verhindert, sowie den Einsatz von Robotern an Engpässen oder an Orten, die für Menschen unsicher sind.


Dies erlaubt letztlich eine schnellere Lieferung, niedrigere Kosten, geringere Lagerbestände, verkürzte Lagerzeiten und Massenanpassungen. All dies wird die Effizienz von Fabriken in ganz China erheblich steigern und den weitläufigen Fertigungssektor des Landes revolutionieren. Genau das ist das Ziel der Strategie "Made in China 2025". Gibbs dazu: "Die Strategie ist zwar noch in einem frühen Stadium. Aber sie schreitet zweifellos schnell voran."


Seit der Einführung von "Made in China 2025" im Jahr 2015 wurden 109 Pilotprojekte mit intelligenter Fertigung geschaffen. Ab Mitte 2017 ist die durchschnittliche Produktivität um 38 Prozent gestiegen, während die Betriebskosten um 21 Prozent gesunken sind, sagte Gibbs mit Verweis auf Daten des Ministeriums für Industrie und Informationstechnologie.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Gibbs,SAP,Made in China 2025