Mehr Einzelanleger am chinesischen Aktienmarkt bevorzugen laut einem kürzlich von der Börse Shenzhen veröffentlichten Bericht eine wertorientierte Anlagestrategie anstelle von Spekulationsgeschäfte. Im Umfragebericht 2017 über Einzelanleger heißt es, dass 26,5 Prozent der befragten Personen wertorientiertes Anlegen anwenden, ein Anstieg um 5,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr, während der Anteil derjenigen, die den kurzfristigen Handel befürworten, um 5,3 Prozent auf 18 Prozent der Gesamtzahl sank. Dies ist das erste Mal, dass wertorientiertes Anlegen den kurzfristigen Handel als dominierende Anlageform für chinesische Privatanleger übertraf, obwohl der Anteil der Spekulanten am kurzfristigen Handel seit 2015 rückläufig ist.

Die Daten basieren auf einer Umfrage unter 15.890 Investoren im Alter von 18 bis 60 Jahren in 307 Städten, von denen drei Viertel kleine und mittlere Investoren mit einem Wertpapiervermögen von weniger als 500.000 Yuan waren.

Der Wechsel des Anlageansatzes dürfte sich "sehr positiv auf den chinesischen Aktienmarkt auswirken", sagte Yang Delong, Chefökonom des Qianhai First Seafront Fund mit Sitz in Shenzhen. Er sagte gegenüber China Daily, dass der Unternehmenserfolg mittlerweile der wichtigste Faktor bei der Auswahl einer Aktie sei, da immer mehr inländische Investoren das Konzept des wertorientierten Anlegens anwenden, was sie vor allem in den vergangenen drei Jahren mit ausgezeichneten Ergebnissen belohnt hat.

Ein Grund für die veränderte Anlageform ist das Alter neuer Investoren, die sich dem Markt angeschlossen haben. Der Umfrage zufolge lag das Durchschnittsalter der Neuinvestoren im Jahr 2017 bei 31,2 Jahren, vor fünf Jahren bei 36 Jahren. Investoren, die jünger als 30 Jahre sind, machen mehr als die Hälfte der Gesamtanleger aus. Yang vom Qianhai First Seafront Fund stellte fest, dass junge Investoren tendenziell einen höheren Bildungshintergrund haben, rationaler investieren und neue Anlagekonzepte leicht akzeptieren können. Aber er warnt, dass ihnen auch die Erfahrung fehle.