Museum auf dem "Pompeji Chinas" öffnet im April

21.03.2018

Auf den prähistorischen Katastrophenruinen von Lajia in der nordwestlichen Provinz Qinghai wurde ein Erbe-Museum errichtet. Es solle am 28. April eröffnet werden, kündigte ein Beamter des Bauprojektes am Montag an.

 

Das Erbemuseum ist Teil eines Vergnügungsparks. Er wurde eingerichtet, um Chinas einzige prähistorische Katastrophenruinen zu bewahren. Die Ruinen waren 1981 am Oberlauf des Gelben Flusses ausgegraben worden.

 

Der Bau des Parks hatte im Juli 2014 begonnen. Die Kosten betrugen 475 Millionen Yuan (60,7 Millionen Euro). Die Eröffnung des gesamten Parks für die Öffentlichkeit sei für Oktober geplant, sagte der Beamte Duo Xianying.

 

Die Stätte trägt den Namen "Pompeji Chinas". Ihre Entstehung geht auf ein Erdbeben und eine Flut vor 4000 Jahren zurück. Das Gebiet erstreckt sich über eine Fläche von 680.000 Quadratmetern.

 

Die Stätte sei ein Beispiel der Qijia-Kultur. Sie habe ihre Blütezeit in der Übergangsperiode von der Neusteinzeit zur Bronzezeit vor etwa 3500 bis 4000 Jahren gehabt, sagten Archäologen.

 

Neben Skeletten, Werkzeugen und Geschirr haben Archäologen auch Überreste der ältesten Nudeln der Welt gefunden. Es handelt sich dabei um 50 Zentimeter lange, gelbe Stränge in einer roten Keramikschüssel.

 

Wissenschaftler sagten, die Nudeln seien aus Korn von Hirsegras und nicht aus dem heute gebräuchlichen Weizenmehl gemacht.

 

Sie sagten, aufgrund ihrer Lage dürften die Nudeln als Opfergaben gedient haben.

 

Lajia hat auch zu einer Vielzahl wissenschaftlicher Entdeckungen beigetragen. Im August 2016 haben chinesische und amerikanische Wissenschaftler gemeldet, sie seien auf Hinweise gestoßen, die die geologischen Relikte eines durch ein Erdbeben verursachten Erdrutsches sein könnten. Dieser Erdrutsch hat den Gelben Fluss blockiert und möglicherweise zu einer der größten Fluten der letzten 10.000 Jahre geführt.

 

Die Wissenschaftler haben das Gebiet der Flut mit Radiokarbon-Messungen datiert. Dazu haben sie Skelette von Kindern genutzt, die in dem Erdbeben von Lajia ums Leben gekommen waren. Die Flut habe sich um das Jahr 1920 v. Chr. ereignet. Dies sei zwei bis drei Jahrhunderte später, als man bisher angenommen hatte. Somit könnte die Xia-Dynastie später begonnen haben, als Historiker geglaubt hatten, sagte Wu Qinglong. Er ist von der Nanjing Normal Universität und Leiter der Studie.

 

"Ruinen natürlicher Katastrophen wie die der Lajia-Stätte sind weltweit selten. Ihr Wert muss noch weiter untersucht werden", sagte Wang Wei. Er ist Leiter des Instituts für Archäologie an der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften.

 

Viele der Erbestätten Chinas seien durch Urbanisierung bedroht. Die Errichtung von Parks könne die Stätten einerseits bewahren und andererseits die Öffentlichkeit besser einbinden, sagte Wang.


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Erbe,Museum,Bauprojekt,Qinghai