Die Ankündigung, Bergsteigen werde in die Olympischen Spiele 2020 in Tokio aufgenommen, hat dem Bergsteig-Geschäft in China Auftrieb verliehen. Der Sport ist ein beliebtes Training unter chinesischen Jugendlichen geworden. 

2017 seien etwa 100 neue Bergsteigerclubs im Land gegründet worden. Damit seien es nun insgesamt 350, sagte Sohu.com. Die Zahl der Coaches ist 2017 im Vergleich zu 2016 ebenfalls um 52 Prozent gestiegen. 

"Wir haben ausführliche Forschung betrieben, bevor wir den Bergsteigerclub gegründet haben. Unsere Forschung hat gezeigt, dass es einen wachsenden Markt gibt. Die Zahl vergleichbarer Clubs in Beijing hat sich im vergangenen Jahr verdoppelt. Die Verkäufe an Bergsteigschuhen sind um 20 Prozent gestiegen", sagte Wei Junjie. Im letzten Jahr hat er in Beijing seinen eigenen Bergsteigerclub Rock Hour gegründet. Er war einer der ersten, die diesen Sport ausgeübt und gefördert haben. 

"Wir haben auf dem Gebiet des Bergsteigens großes Potential erkannt. Daraufhin haben wir entschieden, den Sprung zu wagen", fügte Wei hinzu. "Mit immer mehr Menschen, die sich dafür interessieren und der wachsenden Zahl derer, die professioneller werden, konnten die bestehenden Bergsteigerclubs in Beijing der Nachfrage nicht mehr gerecht werden." 

Die wachsende Zahl Bergsteigerclubs ist nur ein Aspekt des wachsenden Geschäfts. 

Kailas ist eine Marke für Outdoor-Bekleidung. Sie plant nun, neue Technologien in ihre Fertigung und Produktion einzuführen. Damit soll leichtere, sicherere und widerstandsfähigere Ausrüstung geschaffen werden, die den wachsenden Ansprüchen ihrer Kunden gerecht wird. 

Xie Weicheng ist ein Sportler und Entwickler von Bergsteigrouten, der bei Kailas unter Vertrag ist. Er sagt, er sei zuversichtlich, der Markt werde auch weiterhin wachsen. Die Summe der gesamten Ausgaben für die Lebensführung sinke. Damit hätten die Menschen mehr Geld, um es für Freizeitaktivitäten auszugeben. 

"Nicht nur Bergsteigen, sondern auch Parkour, Fallschirmspringen und andere Extremsportarten haben Marktchancen. Die Menschen wollen jetzt etwas Neues und Aufregenderes", fügte Xie hinzu. 

Laut Xie werde jetzt das Reisen zu Extremsportereignissen zum Trend. "Meine Freunde und ich reisen ins Ausland, um an Wettbewerben im Bergsteigen und anderen Aktivitäten teilzunehmen. Einige Leute wollen einfach die Landschaft und den Sport mit Menschen, die ihre Interessen teilen, genießen", sagte Xie. 

Bergsteigen ist inzwischen auch in Schulen und Camps angekommen. 2017 hat die Chinesische Bergsteigervereinigung 22 Preise an Grund- und Mittelschulen in China vergeben. Sie würdigten die außergewöhnlichen Anstrengungen in der Förderung des Bergsteigens und der Einrichtung damit in Zusammenhang stehender Programme.

"Wir brauchen mehr Profis und Fachleute, um den Sport einem größeren Publikum nahezubringen", sagte Xie.