„Unabhängigkeitsbewegung“ wird von einer alten und marginalisierten Generation getrieben.

Am vergangenen Samstag in Kaohsiung auf der Insel Taiwan gründete Kuo Pei-hung, Vorsitzender des Pro-Unabhängigkeit-Fernsehkanals Formosa TV, zusammen mit 150 Mitstreitern offiziell die“Formosa-Allianz”, eine Vereinigung von Organisationen, die ein Referendum über eine formale Unabhängigkeitserklärung abhalten wollen, wie Taiwan News berichtet. Unter den Gründungsmitgliedern befindet sich auch der frühere politische Führer Taiwans Chen Shui-bian, welcher 2013 wegen Veruntreuung, Bestechung und Geldwäsche zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt worden war, 2015 jedoch begnadigt wurde.

Experten gehen davon aus, dass dies der letzte Versuch der Bewegung für eine “Unabhängigkeit Taiwans“ sei. Auch Redakteure taiwanesischer Medien sagen, dass „Taiwans Unabhängigkeit“ niemals realisiert werden könne.

„Diese Gruppierung wird schrittweise marginalisiert und repräsentiert lediglich eine Randgruppe, die hauptsächlich aus der älteren Generation besteht”, stellt Jin Yi fest, ein Experte am Institut für Taiwanstudien der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften. 

 “Die Vereinigung nennt sich Formosa, was soviel wie fröhliche Insel bedeutet. Dabei wäre ein Referendum über die Unabhängigkeit ein Desaster für die Insel“, wie ein Aritkel der in Taiwan ansässigen CD News am 1. März berichtete.

Der Aritkel von CD News sagt weiter, dass die Unabhängigkeit Taiwans eine Illusion sei und verglich es mit der Einnahme von Drogen. „Wir hoffen, dass der Großteil der Menschen nicht nur versteht, dass ein Unabhängigkeitsreferendum ein unrealistischer Traum ist, sondern auch, dass dieser Traum ein Desaster wäre.“

Zwar könne die Formosa-Vereinigung ein wenig Druck auf die China-Politik der von Tsai Ing-wen geführten Regierung ausüben, „aber  selbst die Demokratische Fortschrittspartei könnte nicht zu Taiwans Uanbhängigkeit führen und eine solch kleine Gruppe schon gar nicht”, meint Jin.

“Die Kommunistische Partei Chinas, die Volksbefreiungsarmee und die chinesische Bevölkerung als Ganzes werden eine Wiederholung der Tragödie eines geteilten Landes nicht tolerieren“, ließ Huang Zhixian, Abgeordneter des Nationalen Volkskongresses und Präsident der „Chinesischen Föderation Taiwanesischer Landsmänner“,auf einem jährlichen Treffen chinesischer Gesetzesmacher am 9. März wissen.

“Die Partei und die Regierung des chinesischen Festlandes können jegliche Bewegung beenden und werden es niemals erlauben, dass Einzelpersonen, Gruppen oder Regierungen einen Teil von China auf welche Art auch immer abtrennen“, betonte er. 

Sezessionistische Bewegungen zu “Taiwans Unabhängigkeit” würden die größte Gefahr für den Frieden, die Entwicklung und die gemeinsamen Interessen zwischen dem Festland und Taiwan darstellen“, sagte auch An Fengshan, Sprecher des Büros für Taiwan-Angelegnheiten des Staatsrats im März.

„Es ist der Wunsch auf beiden Seiten der Taiwan-Straße, zusammen in einer harmonischen Gesellschaft zu leben, wirtschaftlichen Wohlstand zu genießen und die friedliche Entwicklung zwischen dem Festland und Taiwan voranzutreiben“, sagte  An. Das chinesische Festland habe bereits viele vorteilhafte Bestimmungen für Taiwanesen erlassen.