Meinung

„Made in China 2025“ darf kein Vorwand für Handelsschranken sein

09.04.2018

Chinesische Experten sagten, der amerikanische Untersuchungsbericht zum Abschnitt 301 des Trade Acts von 1974 habe die Strategie "Made in China 2025" missverstanden. Dieser sei lediglich ein Plan zur Modernisierung des verarbeitenden Gewerbes.


Der im vergangenen Monat veröffentlichte Bericht beschuldigt China, US-Unternehmen, die sich in China an Joint Ventures beteiligen oder Aktien erwerben wollen, zum Technologietransfer zu zwingen. Mehrere Ökonomen sagten, der Vorwurf sei unbegründet.

Zhu Baoliang, Chefökonom des Staatlichen Informationszentrums, unterstrich, dass der Technologietransfer eine Sache der Unternehmen sei. Sie würden entscheiden, ob die Kerntechnologie ins Joint Venture eingebracht wird oder in der Muttergesellschaft verbleibt. Die chinesische Regierung habe hierbei keine restriktiven Regeln.

Zhang Yalin vom Nationalen Beratungskomitee für Industrielle Strategien teilte Zhus Einschätzung und fügte hinzu, dass Technologietransfers nach China, wie sie einige ausländische Unternehmen durchführen, in ihrem Wesen eher eine Anwendungserlaubnis als eine Übertragung geistigen Eigentums seien. Diese Praxis ermögliche es ausländischen Unternehmen, ihre Einnahmen durch einen erweiterten Markt zu steigern.

Xiong Meng, stellvertretender Vorsitzender und Generalsekretär des chinesischen Verbands für Industrieökonomie, sagte, dass der technologische Fortschritt der chinesischen Unternehmen hauptsächlich auf die schnell wachsenden Investitionen in die Forschung zurückzuführen sei.

Laut den befragten Experten sei "Made in China 2025" nur ein grober Fahrplan, um die fortschrittliche industrielle Fertigung des Landes anzuleiten. Die Strategie sei jedoch keine verpflichtende Politik. Deswegen müsse sie den Vereinigten Staaten keine Sorgen bereiten.

Huang Qunhui, Leiter des Instituts für Industrieökonomie der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften, machte darauf aufmerksam, dass auch die USA ausländischen Investoren Einschränkungen auferlegten. So sei beispielsweise dem chinesischen Telekommunikationshersteller Huawei der Marktzugang verwehrt worden.

"Made in China 2025" stehe in keinem Widerspruch zu den Regeln des Welthandels. Die USA würden lediglich versuchen, China mit falschen Anschuldigungen zu schwächen, so Huang.


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Made in China 2025, USA,