Botschafter Shi: China wird bis zum Ende kämpfen

15.04.2018

Zum Handelskonflikt zwischen China und den USA hat der chinesische Botschafter in Deutschland, Shi Mingde, in der Samstagsausgabe der deutschen Zeitung Die Welt einen Artikel mit dem Titel „China wird bis zum Ende kämpfen" veröffentlicht. Im Folgenden der Artikel im Wortlaut:


Der Handelskonflikt zwischen China und den USA nimmt ein immer bedrohlicheres Ausmaß an – und dabei geht es um mehr, als nur Vorteile und ein eingefordertes Gleichgewicht beim Warenaustausch. In diesem Konflikt, von dem die ganze Welt weiß, dass er von USA ausgelöst worden ist, geht es darum, ob sich der freie Welthandel oder der neue, amerikanische Protektionismus durchsetzen.


Während Trump der Ansicht ist, der Protektionismus werde zu einem gewaltigen Aufblühen und großem Wohlstand führen, vertritt die chinesische Seite den genau gegenteiligen Standpunkt. Ich bin überzeugt, dass der Handelsprotektionismus nicht nur hinderlich für die Entwicklung des globalen Freihandels ist, sondern auch nachteilig für die Reformierung und Fortentwicklung des Systems zur Regelung des globalen Handels. Er wird das Vertrauen in die Perspektiven der gesamten Wirtschaft erschüttern, die Investitionsbereitschaft mindern, den Handel schwächen und die wirtschaftliche Leistung schmälern. Ein Handelskrieg wäre eine Pandorabüchse, aus der für Amerika, China, Europa und die ganze Welt nichts als Schaden erwüchse.


Die drei großen der von der Trump-Regierung im Zuge der Ermittlungen nach Artikel 301 gegenüber China erhobenen Vorwürfe sind durchweg haltlos.


Der erste betrifft das Problem des Handelsbilanzdefizits. Ob eine Handelsbilanz positiv oder negativ ausfällt, wird von den Kräften des Marktes bestimmt. Dafür irgendwelche absoluten Zahlen festzusetzen und mit künstlichen Zwangsmaßnahmen zu intervenieren, ist nicht nur in der Theorie ein Holzweg, sondern auch in der Praxis abwegig. In Wahrheit liegt der stärkste Hebel zur Reduzierung des chinesisch-amerikanischen Handelsbilanzdefizits in den Händen der amerikanischen Regierung.

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Quelle: CRI

Schlagworte: Handelskonflikt,China,USA