Syrien: Weitere internationale Reaktionen auf Militärschlag

17.04.2018

Der von den USA, Großbritannien und Frankreich durchgeführte Raketenangriff auf Syrien in der Nacht zum Samstag hat inzwischen weitere internationale Reaktionen ausgelöst.

Der stellvertretende US-Präsident Michael Pence drohte mit weiteren Militärschlägen gegen Syrien. Die USA seien auch auf die mögliche Vergeltung Syriens und seiner Alliierten vorbereitet, sagte Pence am Samstag am Rande des 8. Amerika-Gipfels in Lima.

Der syrische Präsident Baschar al-Assad erklärte am selben Tag in einem Telefonat mit seinem iranischen Amtskollegen Hassan Rohani, der US-geführte Militärschlag zeige das Scheitern des Komplotts der westlichen Länder in Syrien. Die Aggression werde den festen Willen Syriens nicht erschüttern, die Terroristen im ganzen Land weiter zu vernichten.

Die britische Premierministerin Theresa May und der französische Präsident Emmanuel Macron rechtfertigten den Raketen-Angriff auf Syrien unterdessen mit der Begründung, die syrische Regierung am Einsatz chemischer Waffen hindern zu wollen.

Der Präsident der EU-Kommission, Jean-Claude Juncker, forderte eine politische Lösung der Syrien-Krise. Alle betroffenen Parteien sollten einen dauerhaften Waffenstillstand respektieren. Seine Ansicht teilten mehrere europäische Länder wie Belgien, Italien und Portugal.

Die Nato und ihre Mitglieder Saudi-Arabien, die Türkei, Deutschland und die Niederlande brachten ihre Unterstützung oder ihr Verständnis für den Militärschlag in Syrien zum Ausdruck.

Der Iran und der Libanon verurteilten den Angriff. Er laufe dem Völkerrecht zuwider und habe die Souveränität sowie territoriale Integrität Syriens verletzt, hieß es in einer Erklärung des iranischen Außenministeriums am Samstag. Auch der geistliche Führer des Iran, Ali Khamenei, verurteilte den Raketen-Angriff als ein „Verbrechen".

Der Irak rechnet unterdessen mit schweren Folgen durch die gemeinsamen Militäraktionen der USA, Großbritanniens und Frankreichs in Syrien. Die Sicherheit und Stabilität in der Region sei dadurch bedroht worden, hieß es in einer Erklärung des irakischen Außenministeriums am Samstag. Ägypten rief dazu auf, eine politische Lösung zu erreichen, an der sich alle betroffenen Parteien in Syrien beteiligen sollten.

Nach einer Dringlichkeitssitzung des Weltsicherheitsrats appellierte der ständige chinesische UN-Botschafter Ma Zhaoxu, die Problematik solle im Rahmen des Völkerrechts sowie durch Dialoge und Konsultationen gelöst werden.

Der Weltsicherheitsrat stimmte am Samstag mit drei Ja- und acht Nein-Stimmen sowie vier Enthaltungen gegen einen von Russland verfassten Resolutionsentwurf zur Verurteilung des Militärschlags in Syrien. China war für den Resolutionsentwurf.


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Quelle: CRI

Schlagworte: USA,Großbritannien,Raketenangriff,Syrien