Durch den technischen Fortschritt bei der drahtlosen Ladetechnologie können elektronische Kleingeräte wie Mobiltelefone und elektrische Zahnbürsten ohne direkten Kontakt zu einer Stromquelle geladen werden. Chinas Wissenschaftler suchen nun nach Wegen, diese Technologie auch im Raketendesign einzusetzen.

Nach Angaben von Liu Fei, dem Projektmanager an der federführenden Forschungsinstitution China Academy of Launch Vehicle Technology (CALT), müssen noch dutzende Apparate in jeder Rakete installiert und verkabelt werden, einschließlich des Kontrollsystems und der Telemetrie.

„Die Kabel wiegen hunderte Kilogramm und bilden ein riesiges Netzwerk mit einer Vielzahl versteckter Gefahren und zahlreichen möglichen Problemen“, sagte Liu. Durch Sendeempfänger in jeder Batterie und in den Geräten werde eine schnelle Verbindung für den Daten- und Energietransport gewährleistet, sagte er. Verglichen mit kleinen elektronischen Produkten sei der drahtlose Transfer von Energie und Informationen in Raketen eine sehr komplizierte Angelegenheit.

„Eine Batterie muss allen Komponenten Energie durch elektromagnetische Induktion zuführen, doch jedes Gerät arbeitet anders. Unsere Aufgabe besteht darin, Interferenzen zu vermeiden, damit die Systeme zuverlässiger und stabiler funktionieren“, erläuterte Liu. 

Sobald die drahtlose Technik ausgereift sei, könne das Gewicht der Raketen um mindestens hundert Kilogramm reduziert werden, was den Transport von höherer Nutzlast ermögliche. „Wir haben die Tests am Boden abgeschlossen und rechnen damit, dass die drahtlose Technologie in zwei Jahren einsatzbereit ist. Dann können wir sie auch auf anderen Gebieten verwenden, zum Beispiel bei Satelliten oder Robotern“, kündigte Liu an.