Chinas Finanzsektor sei solide geblieben und die Risiken würden unter Kontrolle gehalten, sagte Yi Gang, Chef der Chinesischen Zentralbank People's Bank of China, am Samstag.

Im Jahr 2017 sei die Verschuldungsquote im nichtfinanziellen Sektor in China „leicht gestiegen“ und im Unternehmenssektor "etwas gesunken", während die Verschuldung des Finanzsektors "eingedämmt" worden sei, erklärte Yi bei einem Treffen des Komitees zur Ausarbeitung von Regeln beim Internationalen Währungsfonds IWF.

Gleichzeitig hat die chinesische Regierung die Reform des Finanzregulierungssystems "energisch vorangetrieben". Dafür habe der Staatsrat Ende letzten Jahres das Komitee für Finanzstabilität und -entwicklung gegründet, sagte Yi bei der halbjährlichen Sitzung des Internationalen Währungs- und Finanzausschusses (IMFC).

"Die Stoßrichtung der Reform besteht darin, die integrierte Aufsicht und die Regulierung zu stärken, die regulatorischen Maßnahmen und die Vorschriften getrennt von der Umsetzung zu formulieren und gleichzeitig die Funktion der Zentralbank bei der Ausübung makroprudenzieller Regulierung und der Absicherung gegen Systemrisiken zu stärken", sagte Yi weiter.

So sei zum Beispiel kürzlich die Chinesische Banken- und Versicherungsaufsichtsbehörde (CBIRC) durch Zusammenlegung der Banken- und Versicherungsaufsichtsbehörden geschaffen worden. Der Zentralbank seien weitere Verantwortlichkeiten bei der Formulierung wichtiger Banken- und Versicherungsgesetze und -vorschriften übertragen worden.

"Im Allgemeinen verfügt die chinesische Wirtschaft über solide Grundlage und zahlreiche politische Instrumente, um systemische Risiken zu vermeiden", sagte Yi. Der Zentralbankpräsident versprach auch, China werde die Reform und Öffnung des Finanzsektors energisch vorantreiben und "Einschränkungen beim Zugang zum Markt deutlich lockern".

Beim jährlichen Boao-Forum für Asien hatte Yi Anfang dieses Monats einen Fahrplan für die weitere Öffnung des chinesischen Finanzsektors bekannt gegeben. Dieser signalisiert schnelle Fortschritte bei der Umsetzung der Versprechen des Landes.

Im Hinblick auf die weltweiten Handelskonflikte sagte Yi, alle Parteien sollten sich verpflichten, "ein offenes und auf Regeln basierendes multilaterales Handelssystem" zu bewahren. Sie sollten dieses System zur Beilegung von Handelsstreitigkeiten nutzen und auf eine stärkere globale Integration von Handel und Investitionen hinwirken.

"Darüber hinaus müssen diese Länder die Finanzreformen weiterhin kollaborativ umsetzen und die Stabilität und Widerstandsfähigkeit des internationalen Währungssystems verbessern", sagte er.

Laut dem Zentralbankchef werde China weiterhin den Multilateralismus und ein offenes und auf Regeln basierendes multilaterales Handelssystem im Rahmen der WTO unterstützen und seine Zusammenarbeit mit allen Parteien verstärken.